Gefährliche Hitze: Arbeitgeber und Bauherren stehen in der Pflicht

Der Sommer schlägt diese Woche mit voller Kraft zu: es werden Temperaturen von bis zu 40°C erwartet. Die Hitze ist für Arbeitnehmende auf den Baustellen gefährlich. Die Arbeitgeber haben die Verantwortung für die Gesundheit und müssen deshalb besondere Schutzmassnahmen ergreifen: bis hin zur Schliessung von Baustellen. Die Unia fordert die Bauherren dazu auf, bei Verzug kulant zu sein, damit die Schutzmassnahmen auch wirklich umgesetzt werden. Termin- und Zeitdruck darf nicht die Gesundheit der Arbeitnehmenden gefährden!

Endlich ist es soweit, der Sommer ist da, die Temperaturen steigen diese Woche auf bis zu 40 Grad. Was viele während der Ferienzeit freut, stellt eine grosse Gefahr für die Gesundheit der Arbeitnehmenden auf den Baustellen dar. Dehydrierung, ein Sonnenstich oder Hitzeschlag können schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben und gar zum Tod führen. Jedes Jahr erkranken etwa 1’000 Arbeitnehmende an Hautkrebs, weil sie bei der Arbeit der brennenden Sonne direkt ausgesetzt sind. In Hitzeperioden mehren sich auch Unfälle, es sind 7 Prozent mehr als sonst.

Arbeitgeber haben die Verantwortung

Die Arbeitgeber sind für den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden verantwortlich. Bei grosser Hitze müssen sie deshalb besondere Massnahmen ergreifen. «Auf den Baustellen muss Sonnenschutz und genügend Trinkwasser zur Verfügung stehen. Die Arbeitszeiten müssen auch so angepasst werden, dass während der heissesten Zeit nicht gearbeitet wird», so Bruna Campanello, Co-Leiterin Sektor Gewerbe.

Die Unia appelliert an die Kulanz der Bauherren

Steigt das Thermometer über 30 Grad, sollte ausschliesslich im Schatten gearbeitet werden. Die Unia fordert, dass Baustellen mit direkter Sonneneinstrahlung (z.B. auf Autobahnen) und Baustellen mit starker Rückstrahlung (z. B. Teerflächen) bei Temperaturen über 35 Grad geschlossen werden. Die Bauherren müssen in solchen Situationen den Firmen mehr Zeit zuzugestehen. Termin- und Zeitdruck verhindert ansonsten die Umsetzung der Schutzmassnahmen. Die Bauherren sind für ihre Baustelle und die Gesundheit der Bauarbeiter mitverantwortlich. Besonders von den öffentlichen Auftraggebern, wie der ASTRA oder der SBB erwartet die Unia deshalb mehr Kulanz und dass sie bei Verzögerungen aufgrund der Wetterverhältnisse keine Konventionalstrafen erteilen!

Die Unia auf den Baustellen

Die Unia-Teams kontrollieren auf den Baustellen, ob wirksame Massnahmen ergriffen worden sind, um die Mitarbeitenden vor den Gefahren von Hitze zu schützen. Andererseits informieren sie auch die Arbeitnehmenden auf den Baustellen und geben Tipps, wie diese sich selbst schützen können. «Arbeitnehmende, die sehen, dass die Regeln zu ihrem Schutz nicht eingehalten werden, sollten direkt beim Polier intervenieren oder sich bei der Unia melden», so François Clément, Mitglieder Sektorleitung Bau.