Klimanotstand: ökosozialer Umbau jetzt!

An ihrer heutigen Versammlung in Bern haben die Delegierten des Sektors Tertiär der Gewerkschaft Unia eine Resolution zur Unterstützung des Klimastreiks vom 15. Mai verabschiedet. Sie brachten damit ihren Unmut über den Klimanotstand zum Ausdruck und verlangen einen ökosozialen Umbau der Gesellschaft. Zudem wurde der «Prix Engagement» an Unia-Mitglieder verliehen, die sich durch ihr mutiges Handeln ausgezeichnet haben.

Es braucht einen ökosozialen Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft. Das ist für die rund 70 heute in Bern versammelten Delegierten des Dienstleistungssektors der Gewerkschaft Unia klar. Es ist entscheidend, dass Arbeiterinnen und Arbeiter bei der Umgestaltung mitwirken und mit konkreten Vorschlägen gerechte und gute Arbeitsplätze durchsetzen. Dazu braucht es gut Qualifizierungen, Umschulungen und mehr Mitspracherecht am Arbeitsplatz. Das Geld und die Mittel, um dem Sozial- und Klimanotstand zu begegnen, sind vorhanden und in Reichweite. Milliardäre und Unternehmen, die auf Kosten des ganzen Planeten Gewinne anhäufen, müssen zur Kasse gebeten werden und entsprechend ihren Mitteln zur ökologischen und sozialen Wende beitragen.

Für die Angestellten des Dienstleistungssektors sind die 24-Stunden-Konsumgesellschaft, die 67-Stunden-Woche, die Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten oder die Sonntags- oder Nachtarbeit keine Projekte mit Zukunft. Sie dienen nur dazu, eine Minderheit auf Kosten der Menschheit zu bereichern.

Aus den erwähnten Gründen unterstützen die Delegierten des Tertiärsektors der Unia den Klimastreik vom 15. Mai 2020. Die Kolleg/innen rufen alle Unia-Mitglieder und alle Beschäftigten des Dienstleistungssektors dazu auf, sich an ihrem Arbeitsplatz und bei den Mobilisierungen aktiv für den Klimaschutz zu engagieren.

Verleihung des «Prix Engagement»

Mit dem «Prix Engagement» werden Unia-Mitglieder im Sektor Tertiär für ihren unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet. Der zum dritten Mal vergebene Preis wurde dieses Jahr an eine besonders aktive Coop-Mitarbeiterin und an ein Kollektiv, das sich erfolgreich gegen die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten gewehrt hat, verliehen:

  • Susanna Keller aus der Region Biel-Seeland-Solothurn ist seit mehr als 30 Jahren Gewerkschaftsmitglied und Vertrauensfrau. 2019 war sie über das ganze Jahr hinweg besonders aktiv: Sie hat sich ausserordentlich für den Frauenstreik engagiert. Mit ihren Arbeitskolleginnen organisierte sie am 14. Juni eine Streikpause im Laden, in dem sie arbeitet.
  • Ein Kollektiv in Nyon hat sich erfolgreich gegen die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten gewehrt. Vier Vertrauenspersonen nahmen an der heutigen DV den Preis stellvertretend für das Kollektiv entgegen.

Eine Gewerkschaft lebt von ihren Mitgliedern – diese Frauen und Männer zeigen eindrücklich, wie wichtig gewerkschaftliche Organisation ist und dass man gemeinsam viel erreichen kann, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern!