Die Schweiz mobilisiert für Gleichstellung

Heute, am 14. Juni, und während der ganzen letzten Woche haben sich die Frauen der Unia mit zahlreichen Aktionen für Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit eingesetzt! Denn trotz dem überwältigenden Frauen*streik vom letzten Jahr tippelt die Schweiz in Sachen Gleichstellung nur mit kleinsten Schritten vorwärts. Unia fordert deshalb eine generelle Aufwertung aller Frauenlöhne sowie Prämien für diejenigen Frauen, die während der Pandemie an vorderster Front unsere Grundversorgung sicherstellten.

Die Frauen haben mehr verdient: Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit. Vor einem Jahr haben die Frauen in der ganzen Schweiz mit der grössten politischen Mobilisierung seit Jahrzehnten ihre Kraft und die Entschiedenheit unter Beweis gestellt. Und doch hat sich seither viel zu wenig getan. Lohndiskriminierung, Doppel- und Dreifachbelastung und Respektlosigkeiten prägen den Alltag der Frauen in der Schweiz.

Aus diesem Grund finden heute – am Jahrestag des Frauen*streiks – in der ganzen Schweiz Aktionen statt. Schon im Verlauf dieser Woche, seit Montag, 8. Juni, haben sich die Frauen der Unia mobilisiert. In Neuenburg wurde eine Schandmauer erbaut und anschliessend abgerissen, um das Ende von Sexismus und Diskriminierung zu symbolisieren. In Olten wurde eine Statue in Violett gekleidet. In Delsberg haben die Frauen den Mahnfinger für Gleichstellung erhoben.  Anlässlich des Frauen*streikjubiläums publiziert die Unia auch ihr Buch «Die Schweiz bebt. Frauen*streik 2019». Der dreisprachige Foto- und Testimonialband ist reich bebildert mit Streiks, Aktionen und Demos vom 14. Juni 2019 aus allen Teilen der Schweiz. Zudem kommen Gewerkschafterinnen und Wissenschaftlerinnen in Interviews und Beiträgen zu Wort.

Frauen brauchen faire Löhne und Respekt

Pflege, Hausbetreuung, Detailhandel, Logistik: Auch während der Pandemie standen die Frauen an vorderster Front! Der Pflegesektor ist zu 82% weiblich, im Detailhandel beträgt der Anteil mindestens 65%. Applaus alleine reicht nicht, um ihr enormes Engagement zu verdanken. Sie alle brauchen faire Löhne von mindestens 4'000 Franken x 13 (40-Stunden-Woche) und als Entschädigung für ihren grossen Einsatz und die Risiken, die sie während der Pandemie eingegangen sind, eine Prämie von 2'000 Franken.

Mit ihren vielfältigen Aktionen fordern die Frauen in der Schweiz: Sie und ihre Arbeit müssen endlich besser respektiert werden! Hier sind auch die Behörden gefordert: Unia verlangt mehr Kontrollen in den Unternehmen, um die Lohngleichbehandlung durchzusetzen, die entschlossene Bekämpfung von Sexismus und sexueller Gewalt, die Anerkennung der Care-Arbeit als Arbeit und einen Elternurlaub, der zwischen den Elternteilen aufgeteilt werden kann.

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