Verhandlungen über Bau-Löhne gescheitert

Die Verhandlungen über die Löhne im Bauhauptgewerbe sind heute – nach der letzten Verhandlungsrunde – ohne Ergebnis gescheitert. Der Schweizerische Baumeisterverband wollte bis zuletzt die Löhne der Bauarbeiter kürzen und lehnte die Ausrichtung einer Covid-19-Prämie kategorisch ab.

Die Baukonjunktur zeigt sich trotz Covid-19-Krise äusserst stabil. Die Summe der geplanten Bauprojekte und die Zahl der eingereichten Baugesuche stiegen im September sogar wieder merklich an. Zudem hängt die weitere Entwicklung der Konjunktur entscheidend von der Binnennachfrage ab. Deshalb ist zentral, dass wirtschaftlich erfolgreiche Branchen wie das Bauhauptgewerbe ihren Beitrag zur Stützung der Kaufkraft leisten und die Löhne ihrer Mitarbeitenden erhöhen. Und schliesslich besteht aus Sicht der Gewerkschaften nach wie vor ein nachgewiesener Anpassungsbedarf bei den Löhnen.

Umso unverantwortlicher war deshalb die ultimative Forderung des Baumeisterverbandes, die Löhne der Bauarbeiter zu kürzen. Die Forderung nach einer Lohnsenkung kontrastiert in krasser Weise mit dem Lob der Arbeitgeber für den Einsatz und Durchhaltewillen der Bauarbeiter während der ersten Covid-19-Welle im Frühling. Auf den Baustellen ist das Urteil darum eindeutig: Anerkennung und Wertschätzung sehen anders aus!

Die Gewerkschaften schlugen vor, wenigstens eine einmalige Covid-19-Prämie für alle auszurichten. Auch diese Forderung blockten die Baumeister kategorisch ab. Darum sind die Verhandlungen heute gescheitert. Die Gewerkschaften fordern verantwortungsvolle Firmen auf, die Löhne auf Betriebsebene zu erhöhen, denn für die gesamte Branche steigt nach den heute gescheiterten Verhandlungen der Nachholbedarf. So wird auch die Suche nach Berufsnachwuchs und Fachkräften massiv erschwert.