3415 Franken Mindestlohn – Zürich legalisiert Dumpinglöhne

3415 Franken für Detailhandelsangestellte, 3850 für Maschinenbauer: Der Kanton Zürich bewilligt somit amtlich Dumpinglöhne.

3415 Franken pro Monat soll eine Detailhandelsangestellte im Kanton Zürich künftig verdienen, 3850 Franken ein Maschinenbauer. Diese miserablen Mindestlöhne schlägt das kantonale Wirtschaftsamt in einem Vertragsentwurf vor – und legalisiert damit Dumpinglöhne.

Dass der Kanton Zürich für die Branchen Detailhandel und Maschinenbau Normalarbeitsverträge mit zwingenden Mindestlöhnen einführen will, ist grundsätzlich zu begrüssen. Doch die Ansätze, die das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) vorschlägt, sind skandalös tief.

Andere Kantone – andere Ansätze

3415 Franken für eine Vollzeitstelle im Detailhandel sind inakzeptabel und besonders im wirtschaftsstarken und teuren Kanton Zürich ein Hohn. Andere Kantone kennen für die Branche deutlich höhere Mindestlöhne (z.B. Genf: +350 Franken). Und auch Unternehmen wie Coop oder Migros zahlen mit mindestens 3900 Franken für Ungelernte deutlich besser.

Tiefstlöhne in Hochpreisregion

Kaum besser als im Verkauf sind die vorgesehenen Löhne für den Maschinenbau. Auch mit 3850 Franken pro Monat kommt man im Hochpreiskanton Zürich kaum über die Runden, insbesondere mit Familie.

Wo bleibt dann der Anreiz einer Lehre?

Die Zürcher Mindestlöhne sollen unabhängig von Alter, Ausbildung und Erfahrung gelten. Das ist jedoch höchst problematisch: Denn wenn es sich nicht mehr lohnt, eine Lehre zu machen, wird unser Berufsbildungssystem unterwandert. Das wäre tragisch.