Migros: Entlassungen stoppen - Verkaufspersonal stärken!

Lohnerhöhungen bei der Migros sind immer wieder ein Thema. Hier bei einer Aktion 2008.

Die Migros schraubt wieder am Personal. Ein Jahr nach dem Migros-Genossenschafts-Bund, ist nun die Betriebszentrale in Gossau (SG) mit 90 Stellen betroffen. Angesichts der finanziell guten Situation erwartet die Unia vom grössten Arbeitgeber der Schweiz, dass er auf Entlassungen verzichtet und interne Lösungen für das Personal findet. Die Migros muss unter anderem in den Stellenausbau beim bereits jetzt ausgelasteten Verkaufspersonal investieren.

Der Migros geht es finanziell gut: 2018 betrug ihr Gewinn 41.1 Millionen Franken und die Margen waren stabil.  Die Unia kann diese Entscheidung daher nicht nachvollziehen. Sie erwartet nun vom grössten Arbeitgeber der Schweiz, der sich ausserdem als besonders sozialverantwortlich bezeichnet, interne Lösungen für die Betroffenen Angestellten zu finden, um Entlassungen zu vermeiden.

Investitionen ins Verkaufspersonal vonnöten

Die Arbeitsproduktivität ist bei Migros in den letzten Jahren ständig gestiegen. Dies hat sich allerdings kaum auf die Löhne des Personals ausgewirkt. Vielmehr stagnieren die Löhne seit Jahren auf zu tiefem Niveau. Die Unia befürchtet bei einem weiteren Stellenabbau eine zunehmende Verdichtung der Arbeit für das bleibende Personal. Das heisst auch: Mehr Stress für die bereits jetzt ausgelasteten Angestellten. Der strenge Arbeitsrhythmus wird gerade in der laufenden Umfrage der Unia bei Migros Mitarbeitenden («Sorgenbarometer») besonders hervorgehoben. Die Unia erwartet deshalb, dass die Migros in den Stellenausbau in der Verkaufsfläche und somit in das Verkaufspersonal investiert.

Für einen Sozialplan mit repräsentativen Sozialpartnern

Die Migros hat den Sozialplan mit keinem repräsentativen externen Sozialpartner ausgehandelt. Sollten sich Entlassungen nicht verhindern lassen, verlangt die Unia, in die Aushandlung eines Sozialplans einbezogen zu werden.