Trotz Entlassungen: Engagement der Angestellten rettet 20 Arbeitsplätze bei Lantal

Lantal produziert unter anderem Sitzbezugsmaterialien für Züge und Flugzeuge. (Bild: pixabay.com)

Die Textilfirma Lantal baut statt den angekündigten 75 Stellen insgesamt 55 Arbeitsplätze ab. Dank des Engagements von Belegschaft, Personalkommission und Unia im Konsultationsverfahren konnten 20 Stellen gerettet werden. Für die von einer Kündigung betroffenen Personen konnte die Arbeitnehmerseite einen Sozialplan aushandeln.

In den letzten Wochen haben Belegschaftsversammlungen mit der Unia an den Lantal-Standorten Langenthal und Melchnau stattgefunden. Die Belegschaft setzte dabei Arbeitsgruppen ein, die aus der Personalkommission, Expert/innen aus dem Betrieb und Unia-Fachleuten bestanden. Diese erarbeitete Vorschläge zur Reduktion des Stellenabbaus.

Vorschläge der Angestellten

Im Konsultationsverfahren reichte die Arbeitnehmerseite ein 15-seitiges Dokument ein. Dieses enthält Vorschläge und Forderungen u.a. in folgenden Bereichen:

  • Vorschläge zur Erschliessung neuer Geschäftsfelder und zur Reduktion der Abhängigkeit vom Transportgeschäft
  • Arbeitszeitumverteilung bei bestehenden Angestellten
  • Aus- und Weiterbildung
  • Vorschläge zur Standortsicherung

Einsatz der Belegschaft rettet 20 Stellen

Dank dem Einsatz der Belegschaft, der Personalkommission und der Unia konnten 20 Stellen gerettet werden. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass es zu 55 (statt der ursprünglich angekündigten 75) Kündigungen kommt.

Sozialplan für Betroffene

Der Unia und der Personalkommission ist es in intensiven Verhandlungen mit der Geschäftsleitung von Lantal gelungen, für die von einer Kündigung betroffenen Personen einen Sozialplan auszuhandeln. Dieser beinhaltet insbesondere:

  • Abfindungen und Frühpensionierungslösungen für Angestellte ab 58 Jahren
  • Abgangsentschädigungen
  • Outplacement-Angebote unter besonderer Berücksichtigung von Personen ab 50 Jahren
  • finanzielle Unterstützung in Härtefällen

Die Umsetzung des Sozialplans wird von einer aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite paritätisch zusammengesetzten Kommission überwacht.

Standorte langfristig erhalten

Es ist zentral, dass das Unternehmen nun eine Strategie vorlegt, wie die Produktionsstandorte Langenthal und Melchnau langfristig gesichert werden können. Dabei kann sich das Management auch auf viele Vorschläge stützen, welche die Belegschaft im Konsultationsverfahren erarbeitet hat. Die Unia wird die Angestellten und die Personalkommission weiterhin eng begleiten und die weitere Entwicklung genau beobachten.