Endlich Unterstützung für Asbestopfer

Gips-Torsos an einer Ausstellung 2010 in Lugano im Gedenken an Asbestopfer

Ab Juli 2017 bietet der Entschädigungsfonds für Asbestopfer (EFA) betroffenen Personen finanzielle Unterstützung und psychologische Betreuung. Der EFA ist ein Meilenstein im langen gewerkschaftlichen Kampf gegen die verheerenden Asbest-Auswirkungen.

Der Entschädigungsfonds für Asbestopfer ist das Resultat eines nationalen Runden Tisches, der von den Gewerkschaften angeregt wurde und an dem die Unia aktiv beteiligt war.

Fonds: Finanzielle Unterstützung

Ab sofort können alle an einem Mesotheliom (bösartiger Tumor im Bauch- und Brustfellbereich) Erkrankten oder deren Familienangehörigen beim EFA eine finanzielle Unterstützung beantragen. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Personen, deren Mesotheliom nicht als Berufskrankheit anerkannt ist.

Care Service: psychologische Hilfe

Ausserdem lanciert der EFA zusammen mit den regionalen Lungenligen einen Care Service mit kostenloser psychologischer Unterstützung und Beratung für Erkrankte und ihre Angehörigen. Diese Dienstleistung steht allen offen, unabhängig von der Art der Asbesterkrankung.

Unia-Engagement gegen Asbest

Die Unia setzt sich seit Langem für eine würdige und ganzheitliche Bewältigung der Asbest-Katastrophe ein. Anfang 1980er Jahre engagierte sich die Gewerkschaft Bau und Holz, eine Vorgängerin der Unia, an vorderster Front für ein Asbestverbot. Seither wurde vor allem in der Prävention einiges geleistet. Vieles bleibt zu tun.

Noch immer viele Asbesttote

Asbest ist in der Schweiz seit 1989 verboten. Trotzdem erkranken immer noch rund 120 Personen pro Jahr schwer an den Folgen eines Kontakts mit dem Baustoff. Mehr als 75% der asbestbedingten Todesfälle betreffen Branchen, in denen sie aktiv ist, insbesondere das Schreiner-, Elektro- und weitere Ausbaugewerbe, aber auch das Bauhauptgewerbe und der Apparate- und Maschinenbau.