Detailhandelsangestellten wollen bessere Löhne

Die Digitalisierung verlangt immer mehr Fähigkeiten von den Angestellten im Verkauf

Die Detailhandelsangestellten haben an der heutigen Unia-Konferenz in Bern Reallohnerhöhungen gefordert. Ihre grossen Produktivitätsanstrengungen verdienen es, mit einer Erhöhung der Kaufkraft belohnt zu werden. Die rund 50 Delegierten haben auch über die Auswirkungen der Digitalisierung in ihrer Branche und über ihre diesbezüglichen Perspektiven diskutiert.

Die Delegierten im Detailhandel fordern für 2019 eine Reallohnerhöhung. Im Verkaufsgewerbe sind die Löhne nach wie vor sehr tief und halten nicht Schritt mit der konstanten Produktivitätssteigerung. Die Veränderungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, verlangen von den Verkäuferinnen und Verkäufern immer mehr Fähigkeiten und Fertigkeiten. Diese schlugen sich jedoch bisher nicht im Lohn nieder. Nach den Coop- Angestellten folgten heute auch die Angestellten der Tankstellenshops der Forderung nach 2,5 Prozent Lohnerhöhung für kommendes Jahr, mindestens die Hälfte davon generell.

Digitalisierung ohne Restrukturierung

Ein guter Teil der Delegiertenkonfenz war der rasant voranschreitenden Digitalisierung in der Branche und dem damit verbundenen Stress für die Angestellten gewidmet. Die Beschäftigten stellen fest, dass grosse Lücken im Bereich der Ausbildung, der Mitsprache und der Arbeitsorganisation bestehen. Die Unia-Delegierten sind der Ansicht, dass die Digitalisierung auch zu ihrem Wohle sein muss, sie soll ihnen Perspektiven eröffnen und den Berufsstand aufwerten.

Rückblick auf das OVS-Debakel

Die Konferenz ist auch auf das OVS-Debakel zurückgekommen. Ehemalige Angestellte der italienischen Modekette haben ihre Statements abgegeben. Sie haben ihre Kolleginnen und Kollegen ermahnt, «auf Alarmsignale zu achten und sich zu organisieren, bevor es zu spät ist».