Läden ohne Kassen: Fokus auf Menschen und Ausbildung

Die Einführung von Läden ohne Kassen ist für die Mitarbeitenden im Detailhandel eine Bedrohung (Bild: Valora)

Valora kündigt für 2019 die Eröffnung eines kassenlosen Ladens in Zürich an. Die Unia steht dieser Entwicklung sehr kritisch gegenüber. Die Ankündigung kommt von einem Unternehmen, das für seine schlechten Arbeitsbedingungen bekannt ist.

Dieser Trend wird im Detailhandel viele Arbeitsplätze kosten. Starke und schnelle Massnahmen zur beruflichen Bildung und Neuorientierung sind deshalb unerlässlich. Die Einführung von kassenlosen Geschäften, wie sie in Frankreich bereits bestehen, bringt einerseits Stellenabbau mit sich. Andererseits führt dieses Modell auch zu noch prekäreren Arbeitsbedingungen und flexibleren und fragmentierteren Arbeitszeiten. So kündet Valora an, dass die Mitarbeitenden nur noch während den Stosszeiten am Morgen und Abend vor Ort präsent sein werden, um die Kunden beim Einkaufen zu unterstützen oder die Regale aufzufüllen.

Valora schlechte Schülerin

Diese Ankündigung stammt von einem Unternehmen, das für seine schlechten und wenig respektvollen Arbeitsbedingungen bekannt ist (niedrige Löhne, Systematisierung von Franchising, Druck, Nichteinhaltung von Pausen usw.). Die Mitarbeitenden werden unter diesem negativen Trend leiden, wenn nicht rasch gehandelt wird.

Massnahmen sind absolut notwendig

Die Unia wird sicherstellen, dass Valora das Arbeitsgesetz und die Ruhe- und Pausenzeiten für die Mitarbeitenden einhält. Um der Digitalisierung im Einzelhandel zu begegnen, braucht es Massnahmen, wie beispielsweise ein Recht auf Weiterbildung und Programme zur beruflichen Neuorientierung. Schließlich müssen Detailhandelsunternehmen die Menschen in den Mittelpunkt stellen, denn gut ausgebildete und respektvoll behandelte Mitarbeitende können auch dazu beitragen, Kunden zu gewinnen.