Pflegepersonal und Covid-19: Prioritärer Zugang zur Impfung Ja – Impfobligatorium Nein!

Das Gesundheitspersonal muss prioritären Zugang zur Impfung haben – aber ohne Druck! (Foto: Pexels, Maksim Goncharenok)

Der Schutz des Gesundheitspersonals ist in der aktuellen Covid-Krise von grösster Bedeutung. Pflegende müssen einen prioritären Zugang zum neuen Impfstoff erhalten. Allerdings muss es ihnen freistehen, ob sie davon Gebrauch machen wollen, oder nicht.

Die Pflegenden sind dem Risiko einer Ansteckung mit Covid-19 besonders ausgesetzt. Viele sind erschöpft und überarbeitet, was zu schwereren Krankheitsverläufen führen kann. Umso wichtiger ist jetzt der Schutz des Gesundheitspersonals.

Prioritären Zugang zur Impfung sicherstellen

Die Unia unterstützt die Impfempfehlung des Bundes für besonders gefährdete Personen und das Gesundheit- und Betreuungspersonal. Gemeinsam mit neun Arbeitgeber- und Arbeitnehmendenverbänden hat sie dazu ein Positionspapier (Pdf) unterzeichnet. Die Betriebe sollen das Gesundheitspersonal über die empfohlenen Impfungen informieren und ihren Mitarbeitenden einen prioritären Zugang zur Impfung während der Arbeitszeit sicherstellen.

Kein Impfobligatorium!

Unter keinen Umständen darf jedoch die Impfung dem Gesundheitspersonal aufgezwungen werden. Die Verbände und Gewerkschaften halten klar fest: Es gilt, die individuellen Entscheide der Mitarbeitenden zu respektieren. Jede Person soll sich ohne jeglichen Druck des Arbeitsgebers entscheiden können, ob sie sich impfen lassen will oder nicht. Die Betriebe müssen deshalb auf eine Anordnung verzichten.

Massiver Personalmangel jetzt angehen

Um die Pflegenden jetzt zu entlasten und dem akuten Personalmangel kurzfristig etwas entgegenzusetzen, fordert die Unia die Kantone und Heime dazu auf, sicherzustellen, dass sich die Institutionen über Personalpools gegenseitig aushelfen. Zudem müssen alle möglichen zusätzlichen Unterstützungsmassnahmen, wie z.B. der Einsatz von Zivildienstleistenden, ausgeschöpft werden.