Smood verschlechtert Arbeitsbedingungen

Gewerkschaftliche Aktion der Smood-Kurier:innen in Genf

Ein weiterer harter Schlag für die Kurier:innen von Smood: Das Unternehmen hat neue Arbeitsbedingungen verordnet, die weit von den noch im Februar gemachten Versprechungen entfernt sind. In Zeiten stark steigender Benzinpreise müssen die Kurier:innen mit einer tieferen Spesenentschädigung rechnen. Die Unia wird weiterhin alle nötigen Mittel einsetzen, damit die Rechte der Beschäftigten von Smood endlich respektiert werden.

Anfang April änderte Smood die Verträge mit seinen Kurier:innen. Die Beschäftigten erhielten weder ein Schreiben, in dem sie über die Änderungen informiert wurden, noch konnten sie sich dazu äussern. Sie wurden nur über die App der Plattform informiert.

Versprechen nicht gehalten

Noch im Februar hatte Smood seinem Personal – und vor dem Departement für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Genf – versprochen, die Fahrzeugspesen um bis zu 160% zu erhöhen, da die bisherige Pauschale von 2 Franken pro Stunde bei weitem unzureichend war. Die neuen Lohnabrechnungen sorgen deshalb bei den Kurier:innen für Erstaunen.

Reduktion der Spesen

Anstatt die Spesen zu erhöhen, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen, wurden diese im Durchschnitt um die Hälfte gesenkt. Das ist umso inakzeptabler, da die Benzinpreise derzeit steigen und die Beschäftigten Anspruch auf 70 Rappen für jeden mit dem Auto zurückgelegten Kilometer hätten. Die Unia ermutigt die Kurier:innen, alle zurückgelegten Strecken zu notieren und die Quittungen der Tankstellen aufzubewahren. Dies wird es ermöglichen, die Beträge für die letzten fünf Jahre einzufordern.

Weniger Schichten, weniger Trinkgeld

Smood hat eine leichte Erhöhung des Grundlohns von 19 Franken pro Stunde auf 20.56 Franken angekündigt. Diese wird jedoch bereits durch die Senkung der Spesen aufgefressen. Hinzu kommen noch ein drastischer Rückgang der Arbeitseinsätze («Shifts») und ungünstigere Arbeitszeiten mit einer neuen Verpflichtung, am Freitag, Samstag und Sonntag zu arbeiten. Es wird deutlich: Was Smood angeblich mit der einen Hand gibt, nimmt die Firma mit der anderen Hand weitgehend wieder zurück! Überall in der Schweiz sind die Kurier:innen mit dieser Situation sehr unzufrieden.

Die Unia verteidigt die Kurier:innen

Der Streik der Kurier:innen im vergangenen November und Dezember, ihre Aktionen und ihre Solidarität in der gesamten Westschweiz führen dazu, dass sich die Kantone heute für die Praktiken von Smood interessieren. Die Genfer Schlichtungsstelle Chambre des relations collectives de travail (CRCT) hat zehn Empfehlungen ausgesprochen, welche die Forderungen der Beschäftigten aufgreifen. Die Unia hält den Druck auf Smood aufrecht und wird alles daransetzen, dass das Unternehmen gesetzeskonforme Arbeitsbedingungen einführt und respektvoll mit seinen Beschäftigten umgeht.