Lohndumping in Zürich: Über 100'000 Franken Lohnnachzahlung

Lohndumping auf der Baustelle Europaallee

Eine Gruppe von Plattenlegern arbeiteten seit Juli auf der Baustelle Europaallee beim Subunternehmer einer Plattenleger Firma. Lohn bekamen sie fast keinen. Sie wurden dazu gezwungen, Dokumente zu fälschen, damit das Lohndumping nicht auffällt.

3‘500 Franken netto im Monat wurde den elf Arbeitern in Italien für die Arbeit in einem Subunternehmen in der Schweiz versprochen. Statt den vollen Lohn erhielten sie jedoch monatelang nur kleinere Barzahlungen ohne Quittung.

Als diese Taktik den Chefs wegen allfälligen Kontrollen zu heikel wurde, erschlichen diese sich mit einem miesen Trick vordergründig korrekte Lohnausweise: Den Plattenlegern legten sie die Zahlungsanweisung der Bank jeweils als Beweis vor, dass die Löhne überwiesen würden. Nachdem die Arbeiter die entsprechenden Lohnausweise als Quittung unterschrieben hatten, stornierten sie die Zahlungen wieder.

Lohnnachzahlung noch vor Weihnachten

Nach einer Intervention der Gewerkschaft Unia hat die Generalunternehmung Porr die Verantwortung übernommen und schnell dafür gesorgt, dass dieser für die Branche leider typische Fall von Lohndumping gelöst werden konnte.

Die Betroffenen werden bis Ende dieser Woche ausstehende Gehälter in der Höhe von total über 100‘000 Franken ausbezahlt erhalten und freuen sich, doch noch ein schönes Weihnachtsfest verbringen zu können. Ab sofort sind sie auch direkt von der Schweizer Plattenleger Firma angestellt, und nicht mehr über ein Subunternehmen.