Lohndumping auf Frutiger-Baustelle in Sursee: Arbeiter schuften für 1‘200 CHF pro Monat

Auf der Frutiger-Baustelle „Hofstetterfeld 9“ in Sursee ist ein gravierender Fall von Lohndumping aufgeflogen. Arbeiter verdienten während Monaten nur 1‘200 – 1‘600 CHF. Korrekt wäre ein Lohn von ca. 4‘800 CHF. Sie waren als Scheinselbstständige durch einen Subunternehmer auf einer Baustelle der Frutiger AG tätig. Frutiger ist nun in der Pflicht und muss sicherstellen, dass alle Arbeiter den ihnen zustehenden Lohn bekommen.

Seit Monaten wird auf der Baustelle „Hofstetterfeld 9“ von Frutiger in Sursee Lohndumping betrieben. Über ein kompliziertes Subunternehmerkonstrukt waren die betroffenen Gipser als Scheinselbständige auf der Baustelle beschäftigt. Laut eigener Aussage verdienten sie 1‘200 – 1‘600 CHF pro Monat, obwohl ihnen üblicherweise ein Lohn von rund 4‘800 CHF zustand. Als sie dies merkten, wandten sich die Arbeiter an die Unia.

Missstände schon länger bekannt

Nachforschungen haben ergeben, dass Frutiger schon länger von den Missständen auf seiner Baustelle gewusst haben muss. Denn schon im Mai fanden verschiedene Kontrollen der Luzerner Industrie- und Gewerbeaufsicht statt, welche Verstösse auf der Baustelle „Hofstetterfeld 9“ feststellten. In den letzten Wochen spitzte sich die Situation zu und die Polizei führte Kontrollen auf der Baustelle durch. Die Frutiger AG kann also nicht behaupten, dass sie von den Missständen nichts wusste.

Baustelle eingestellt

Da Frutiger keinen Anschein machte, die Probleme auf seiner Baustelle zu lösen, hat die Unia zusammen mit den Betroffenen die Arbeiten auf der Baustelle heute Morgen eingestellt.

Die Gipserarbeiten bleiben eingestellt, bis Frutiger sich verpflichtet, die Missstände anzugehen, und die Lohnnachzahlungen der Arbeiter sichergestellt sind.