Textilmaschinenunternehmen Rieter baut in Winterthur 209 Stellen ab

Der angekündigte Abbau von fast 20 Prozent der Belegschaft (150 Festangestellte, 59 Temporäre) beim Winterthurer Spinnmaschinen-Hersteller Rieter ist ein schwerer Schlag für den Industrieplatz Schweiz. Besonders skandalös: Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2015 einen Nettogewinn von 52,9 Millionen Franken gemacht – und hat noch nicht genug. Die Unia wehrt sich gegen überrissene Aktionärsgewinne und kämpft weiterhin für nachhaltige Arbeitsplätze in der Schweizer Industrie.

Wie viel Profit ist genug? Es ist offensichtlich: Der angekündigte Stellenabbau folgt einer reinen Profitlogik. Der Hunger der Spekulanten scheint unstillbar. Heute trifft es die Produktion eines Unternehmens, das sich seit zwei Jahrhunderten in Winterthur befindet. Doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dieser reinen Managerlogik schon bald weitere Bereiche geopfert werden. Dieses Beispiel zeigt einmal mehr das eklatante Fehlen einer Schweizer Industriepolitik gestützt von Politik, Gewerkschaft und wahren Unternehmern.

Die Schweiz braucht eine Industriepolitik

Das neu gewählte Parlament muss Massnahmen ergreifen, um die drohende Deindustrialisierung der Schweiz zu verhindern. Das Know how und der Industrieplatz müssen geschützt werden. Die Unia wird weiterhin für einen starken Industrieplatz Schweiz und die Arbeitsstellen ihrer Mitglieder in den Betrieben kämpfen.