Bauarbeiter fordern Fairness auf der Baustelle

Die Bauarbeiter der Gewerkschaft Unia verabschiedeten heute an ihrer Berufskonferenz ein wegweisendes Manifest «Faires Bauen». Die Verabschiedung des Manifests stellt gleichzeitig den Start der Kampagne «Faires Bauen» der Gewerkschaften Unia und Syna dar. Mit der Kampagne leisten die Gewerkschaften einen Beitrag zu einer fairen, gesunden und stabilen Baubranche.

Die Bauwirtschaft in der Schweiz befindet sich zunehmend in Schieflage. Statt Fairness, Qualität und Beständigkeit dominieren immer wie mehr Dumping, prekäre Arbeit und Dauerstress. An der Berufskonferenz des Sektors Bau der Unia diskutierten rund 250 Bauarbeiter als Vertreter ihrer Regionen die Situation auf dem Bau. Anschliessend verabschiedeten sie das Manifest «Faires Bauen» und lancierten die gleichnamige Kampagne.

Kampagne «Faires Bauen» soll gemeinsame Lösungen finden

Das Manifest weist auf die Probleme auf dem Bau hin und soll die verschiedenen Beteiligten der Branche für die Problematik sensibilisieren sowie aktivieren. Die Kampagne richtet sich an Bauarbeiter, Poliere und Baukader, aber auch an Baumeister und Bauherr/innen die sich für eine faire und gesunde Baubranche einsetzen wollen.

Unsere Zukunft: Faires Bauen

Die Bauarbeiter legen in ihrem Manifest unter anderem folgende Grundsätze fest:

  • Dumping-freie Baustellen: Es braucht eine Begrenzung der Temporärarbeit sowie wirksame Instrumente gegen Lohndumping.
  • Gutes Bauen und Qualität brauchen Zeit. Bauherren – insbesondere die öffentliche Hand – müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und realistische Termine akzeptieren.
  • Wir arbeiten fürs Leben. Es braucht Arbeitszeitmodelle, die Arbeit und Freizeit ins Gleichgewicht bringen.
  • Schlechtwetter gefährdet unsere Gesundheit. Es braucht klare Kriterien für die Arbeitseinstellung, wenn das Wetter gefährlich wird.

Des Weiteren fordern die Arbeiter einen besseren Schutz vor Entlassungen im Alter und eine Anerkennung ausländischer Bau-Diplome.