Über 3000 Tessiner Bauarbeiter demonstrieren für Rente mit 60 und einen besseren LMV

Die Bauarbeiter sind wütend, dass der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) mit seiner Weigerung Lösungen zu finden, ihre Rente mit 60, Massnahmen gegen Lohndumping und einen besseren Schutz bei Schlechtwetter verhindert. Deshalb ruhen am heutigen Protesttag im Tessin die Arbeiten auf dem Bau. Über 3000 Bauarbeiter nehmen an der Protestaktion in Bellinzona teil. Morgen Dienstag werden Aktionen in der Deutschschweiz folgen.

Der heutige tessinweite Protesttag mit über 3000 Bauarbeitern ist erst der Anfang. In der ganzen Schweiz sind die Bauarbeiter bereit, für die gerechte Rente mit 60, für ihren Gesamtarbeitsvertrag und ihre Würde zu kämpfen. Die Tessiner Bauarbeiter haben heute mit ihren Protesten in Bellinzona ein erstes Zeichen gesetzt.

Baumeisterverband blockiert Lösungen

Seit Monaten weigert sich der Schweizerische Baumeisterverband, über den Ende dieses Jahres auslaufenden Landesmantelvertrag – der GAV für das Bauhauptgewerbe – zu verhandeln und die Probleme auf dem Bau zu lösen. Dabei geht es für die Bauarbeiter um viel. Die Baumeister nehmen die vorübergehend höhere Anzahl von Pensionierungen zum Anlass, die Rente mit 60 anzugreifen. Sie wollen das Rentenalter der hart arbeitenden Bauarbeiter entweder erhöhen oder die Rente um bis zu 1000 Franken pro Monat kürzen. Für die Bauarbeiter kommt das nicht in Frage. Die Sicherung der Rente mit 60 ist eine Voraussetzung für einen neuen Landesmantelvertrag. Die Bauarbeiter brauchen zudem endlich besseren Schutz bei Schlechtwetter und gegen das immer bedrohlichere Problem des Lohndumpings.

Weitere Proteste folgen

Morgen Dienstag werden in der gesamten Deutschschweiz Baustellen still stehen. Die Bauarbeiter senden damit ein klares Zeichen an die Baumeister, dass sie jetzt endlich Lösungen für die drängenden Probleme auf dem Bau wollen. Ausserdem sind am Mittwoch Aktionen in der Romandie geplant.