Ständerat für erleichterte Einbürgerung der 3. Generation
Ein wichtiges Zeichen der Anerkennung
Die Unia begrüsst den Entscheid des Ständerates als längst fällige Anerkennung von Schweizerinnen und Schweizern ohne Pass. Es handelt sich um Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind und in der Schweiz sozialisiert wurden. Entsprechend sollten sie nicht als Ausländer/innen bezeichnet, sondern als Teil der Schweiz anerkannt werden. Sie weiterhin als Fremde zu behandeln, fördert nur Ausgrenzung und Diskriminierung. Dies schadet der Schweizer Demokratie.
Kultur der Partizipation umsetzen
Zwar ist die Möglichkeit der erleichterten Einbürgerung ein wichtiges Zeichen und führt hoffentlich dazu, dass sich mehr Migrant/innen der dritten Generation einbürgern lassen. Aber es ist erst ein kleiner Schritt hin zu einer vollen Anerkennung von Menschen, deren Lebensmittelpunkt die Schweiz ist. Es bräuchte einen weiteren Schritt: die erleichterte Einbürgerung der zweiten und die automatische Einbürgerung der dritten Generation.
Abbau von Hürden bei der Einbürgerung
Die erleichterte Einbürgerung müsste auch für alle Kinder und Jugendlichen vorgesehen werden, die in der Schweiz geboren werden. Von Kantonen und Gemeinden erwartet die Unia, dass sie Migrantinnen und Migranten, welche die Bedingungen für die Einbürgerung erfüllen, zur Einbürgerung einladen und Hürden wie hohe Kosten und unnötige Tests für Menschen, die hier die Schule besucht haben, abschaffen. Die Kinder und Enkelkinder von Migrant/innen müssen spüren, dass sie zur Schweiz dazugehören. Nur eine mutige und aktive Einbürgerungspolitik und eine Kultur der Partizipation können dies ermöglichen.