Lösung im Lohndumpingfall Mattenhof - Streik beendet

Gestern konnte im Lohndumpingfall auf der Grossbaustelle Mattenhof in Zürich eine Lösung gefunden werden. Dank dem Eingreifen der Bauherrin Sunnige Hof erhalten die streikenden Eisenleger grosse Lohnnachzahlungen und eine Garantie für die Weiterbeschäftigung. Die Arbeiten konnten deshalb heute wieder aufgenommen werden.

In Zürich-Stettbach realisiert die Generalunternehmerin HRS im Auftrag der Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof zurzeit die Grossüberbauung Mattenhof. HRS gab die Baumeisterarbeiten an die Glarner Firma Feldmann AG weiter, welche wiederum acht Subsubunternehmer beauftragte. Am letzten Freitag war publik geworden, dass es bei mindestens einer dieser Subsubunternehmen zu massiven Verstössen gegen den geltenden Gesamtarbeitsvertrag des Bauhauptgewerbes (LMV) kommt.

Den betroffenen Eisenleger wurden systematisch Lohnanteile vorenthalten, die Kinderzulagen nicht ausbezahlt, weder Spesen noch die Reisezeit abgegolten und teilweise unrechtmässige Abzüge vorgenommen. Nachdem auch noch die Februarlöhne teilweise ausgesetzt wurden, traten die Eisenleger am Mittwoch in den Streik.

Sunnige Hof macht Lösung möglich

In der Folge hat die Unia die Generalunternehmerin HRS aufgefordert, umgehend für korrekte Arbeitsbedingungen zu sorgen. Während sich HRS einer verbindlichen Lösung verschloss und bloss Absichtserklärungen abgab, probierte die Baumeisterfirma Feldmann AG gestern Morgen gar, die Arbeiten unbeeindruckt mit einem neuen Subsubunternehmer fortzuführen. Leider ein typisches Verhalten in der Branche: wird ein Subunternehmer erwischt, erscheint am nächsten Tag bereits ein neuer. Auf der Strecke bleiben dabei die betroffenen Arbeitnehmer.

Dieses Verhalten hat die Bauherrin, die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof, nicht mehr akzeptiert. Weil weder die Generalunternehmerin zu einer raschen Lösung Hand bot, noch die Baumeisterfirma willens war, für korrekte Arbeitsbedingungen zu sorgen, hat sich die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof eingeschaltet und ihre soziale Verantwortung beispielhaft übernommen.

Sie hat gestern Nachmittag mit der Unia eine Vereinbarung abgeschlossen, mit der sichergestellt wird, dass alle betroffenen Eisenleger eine Sofortzahlung erhalten und nachträglich zu ihren korrekten Löhnen kommen sowie künftig die Bestimmungen des geltenden Gesamtarbeitsvertrags eingehalten werden. Zudem ist allen betroffenen Eisenleger die Weiterbeschäftigung garantiert. Dank diesem vorbildlichen Verhalten konnten die Arbeiten heute wieder aufgenommen werden.

Der Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof ist es ein Anliegen, dass auf ihren Baustellen zu korrekten Arbeitsbedingungen und mit guter Qualität gebaut wird. Dafür will sie gemeinsam mit der Unia in den nächsten Wochen ein Kontrollsystem aufbauen, um Lohndumping in Zukunft bereits präventiv den Riegel schieben zu können.