Stärkung der AHV sichert die Renten am besten

Das Ergebnis der AHV ist erstmals seit Jahren negativ. Doch Grund zur Panik besteht nicht. Die AHV ist nach wie vor der stabilste Pfeiler der Altersvorsorge. Mit einer intelligenten Zusatzfinanzierung kann die Integration der «Baby Boomer» in die AHV gelingen.

Die Zahlen dürfen nicht täuschen: Die AHV ist nach wie vor die stabilste und sicherste Säule unserer Altersvorsorge. Ihre Reserven belaufen sich auf über 44 Milliarden Franken. Die Entwicklung der AHV ist zudem berechenbar: Dank des solidarischen Umlageverfahrens wird der Grossteil der Renten direkt aus den laufenden Beiträgen gezahlt. Im Gegensatz dazu sind die Pensionskassen noch viel mehr den Spekulanten und Finanzmärkten ausgeliefert. Die aktuelle Zinssituation, welche auch das Anlageergebnis der AHV beeinträchtigt hat, gefährdet deshalb vor allem die zweite Säule.

«Baby Boomer» stellen kein Problem dar

Das negative Umlageergebnis weist darauf hin, dass bis 2030 in der AHV durch die Pensionierung der «Baby Boomer» ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf besteht. Dieser lässt sich aber problemlos ausgleichen – etwa durch ein zusätzliches Mehrwertsteuerprozent. Werden ab 2017 die auslaufenden 0.3 Mehrwertsteuerprozente für die IV in die AHV überführt, wird die nötige Erhöhung noch geringer ausfallen.

Stabiles Finanzierungsmodell

Für die Unia ist klar: Um die Renten langfristig zu sichern, muss die AHV gestärkt werden. Dank ihres Finanzierungssystems ist die AHV am ehesten in der Lage, Finanzmarkt-Schwankungen und wirtschaftliche Flauten auszugleichen. Die AHV hat sich als enorm standfest erwiesen. So mussten die Lohnbeiträge seit 40 Jahren nie erhöht werden, trotzdem konnte eine Verdoppelung der Anzahl Rentenbezüger/innen finanziert werden.

In der zweiten Säule hingegen drohen wegen ihrer Abhängigkeit von den Finanzmärkten immer höhere Beiträge und immer tiefere Renten. So ist der durchschnittliche Umwandlungssatz, der die jährliche Pensionskassenrente bestimmt, in den letzten zehn Jahren um 15 bis 20 Prozent gesunken. Die AHV bietet demgegenüber mit Abstand das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für sichere Renten.

Rentenabbau stoppen – AHV stärken

Es wäre fatal, den Unkenrufen von Arbeitgebern und Bürgerlichen nachzugeben, die ein Rentenalter 67 und Rentenkürzungen für alle fordern. Stattdessen muss das verlässliche System der AHV gestärkt werden. Das beste Rezept gegen den drohenden Rentenabbau ist die Volksinitiative «AHVplus», die genau dies vorsieht. Mit der Erhöhung der AHV-Renten um 10 Prozent soll das Rentenniveau durch eine Stärkung der AHV gesichert werden. In der zweiten Säule zahlen wir immer höhere Beiträge für immer tiefere Renten. AHVplus kehrt diesen Trend um: Wir bezahlen etwas mehr für die AHV, um endlich bessere Renten zu erhalten.