Kahlschlag bei Ammann in Langenthal

Das Langenthaler Unternehmen Ammann hat heute die Sozialpartner über einen massiven Stellenabbau informiert. Im Anlagenbau sollen insgesamt 130 Arbeitsplätze gestrichen werden. Die Gewerkschaft Unia fordert vom Unternehmen, so viele Stellen wie möglich zu erhalten und niemanden in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Sie wird die Personalkommission tatkräftig dabei unterstützen, entsprechende Vorschläge zu erarbeiten.

Kaum sind die letzten Kündigungen des vergangenen Stellenabbaus ausgesprochen, schockt das Unternehmen, das in der sechsten Generation im Besitz der Familie Schneider-Ammann ist, mit einem Kahlschlag im Produktionsbereich. In der Division Plant sollen bis zu 130 von insgesamt 416 Stellen am Standort Langenthal  nach Deutschland und Italien verlagert werden. Damit gibt die Ammann Group den allergrössten Teil der Fertigung in der Schweiz auf.

Verlängerung der Konsultationsfrist

Im Rahmen des gesetzlichen Konsultationsverfahrens werden sich die Personalkommission und die Gewerkschaft Unia gemeinsam auf die Vermeidung von Kündigungen konzentrieren und entsprechende Vorschläge ausarbeiten. Die von der Firma vorgesehene Konsultationsfrist von vier Wochen reicht dafür jedoch nicht aus und muss erstreckt werden. Zudem sind vom Unternehmen sämtliche zweckdienlichen Informationen und Unterlagen zur Verfügung zu stellen, damit das Konsultationsverfahren nicht zu einer reinen Alibiübung verkommt. Gerade angesichts der Tragweite der Ankündigungen erwartet die Unia eine seriöse Prüfung der Vorschläge durch die Unternehmensleitung.

Frühpensionierungen statt Kündigungen

Die Unia fordert Ammann auf so viele Stellen wie möglich zu erhalten und niemanden in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Dazu braucht es Massnahmen wie gezielte Aus- und Weiterbildungen sowie Frühpensionierungen. Die Unia erwartet insbesondere, dass Ammann im Gegensatz zum Abbau 2016 den älteren Arbeitnehmenden grosszügige Frühpensionierungslösungen anbietet. Das Unternehmen  kann hier sozialpartnerschaftlich das umsetzen, wovon der ehemalige Patron und heutige Bundesrat Schneider-Ammann an nationalen Konferenzen zu den älteren Arbeitnehmenden gerne spricht.

Besondere Verantwortung der Ammann Group

Weil sich das Unternehmen im Besitz der Familie von Bundesrat Schneider-Ammann befindet, hat es eine besondere Verantwortung für den Werkplatz Schweiz und seine Mitarbeitenden zu tragen. So umschreibt auch der Unternehmenszweck die “langfristige Sicherstellung des Fortbestandes“ der Ammann-Unternehmen und „der Arbeitsplätze in Langenthal“. Die heutige Ankündigung läuft diesem Anspruch diametral entgegen.