Wer Frauen schlechter bezahlt, soll bezahlen

Die Delegierten der Gewerkschaft Unia aus dem Dienstleistungsbereich fordern griffige Massnahmen für die Lohngleichheit – denn gerade im Tertiär-Sektor arbeiten viele Frauen zu niedrigen Löhnen. An der DV wurden mehrere Gewerkschaftsmitglieder für ihr ausserordentliches Engagement ausgezeichnet.

Die rund 60 Unia-Delegierten aus dem Dienstleistungssektor verabschiedeten an ihrer heutigen Versammlung eine Resolution, in der sie die sofortige Umsetzung der Lohngleichheit von Männern und Frauen fordern. Gerade im Dienstleistungsbereich arbeiten viele Frauen für sehr tiefe Löhne.

Wer Frauen schlechter bezahlt, soll bezahlen

Das Parlament muss in der aktuellen Reform des Gleichstellungsgesetzes Massnahmen beschliessen, um Firmen zu sanktionieren, die Frauen für gleichwertige Arbeit schlechter bezahlen als Männer. Es braucht insbesondere die Möglichkeit, gegen Unternehmen, die Frauen finanziell diskriminieren, Bussen auszusprechen.

Erfolgreiches Engagement

Die Unia blickt auf ein erfolgreiches Jahr im Tertiär-Sektor zurück. Dazu haben insbesondere erfolgreiche Aktionen ihrer Mitglieder beigetragen. So konnten die Mitarbeitenden der SPITEX Willisau Anfang 2017 mit grosser Unterstützung der Öffentlichkeit die Ablösung einer Geschäftsführerin erreichen, die ihre Macht missbrauchte und ein Klima der Angst verbreitete.

Und im September gingen Velokuriere der Firma Notime mit Unterstützung der Unia für bessere Arbeitsbedingungen auf die Strasse. Es war der erste kollektive Protest von Plattform-Beschäftigten in der Schweiz – und er hatte Erfolg: Die Fahrer/innen wurden fest angestellt und erhielten bessere Verträge.

Unia-Mitglieder ausgezeichnet

Im Rahmen der DV wurde erstmals der «Prix Engagement» verliehen, mit dem Unia-Mitglieder im Tertiär-Sektor für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet werden. Der Preis ging an zwei Angestellte einer Sicherheitsfirma im Tessin. Sie lieferten der Justiz Informationen, mit denen Missstände bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für die Bewachung von Asylzentren und miserable Arbeitsbedingungen bei den Auftragsempfängern aufgedeckt werden konnten.