Die Pflege muss auf die Beine kommen

Am heutigen Internationalen Tag der Pflege fordern Mitarbeiter/innen aus Pflege und Betreuung gemeinsam mit der Gewerkschaft Unia griffige Massnahmen gegen den Personalmangel und zu viel Stress. In Bern setzten rund 50 Personen ein wichtigstes Zeichen für gesunde Arbeitsbedingungen und eine starke Gewerkschaftsbewegung.

In der Schweiz arbeiten über 120‘000 Personen in Alters- und Pflegeheimen. Die Branche floriert, ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen. Doch die Pflege- und Betreuungsbranche gerät zunehmend unter Druck: Spardruck und betriebswirtschaftliche Rationalisierung machen gute Pflege und Betreuung fast unmöglich. Dies hat verheerende Auswirkungen auf das Personal sowie auf die Heimbewohner/innen und die Gesellschaft als Ganzes. Das machten heute rund 50 Personen in Bern am Aktionstag zum Internationalen Tag der Pflege überdeutlich.

Personalmangel bekämpfen

Beschäftigte im Bereich der Pflege und Betreuung arbeiten oft unter schlechten Arbeitsbedingungen. Personalmangel und Stress sind zum alltäglichen Problem geworden. Dies ist belastend für die psychosoziale Gesundheit der Pflegenden. So verwundert es nicht, dass beinahe 50 Prozent der Pflegenden vorzeitig ihren Beruf verlassen. Das ist zu viel.

Gewerkschaftliche Rechte des Personals stärken

Damit sich die Unia mit den Beschäftigten gegen Personalmangel, Stress und für gute Arbeitsbedingungen einsetzen kann, braucht es die Stärkung der gewerkschaftlichen Rechte des Personals. Samuel Burri, Branchenverantwortlicher Pflege der Unia: «Es gibt unter den Heimleiter/innen immer noch schwarze Schafe, die verhindern wollen, dass sich ihre Mitarbeitenden gewerkschaftlich organisieren. Gesunde Arbeitsbedingungen - und daraus resultierend eine gute Pflege - kann es aber nur geben, wenn das Personal auch mitreden kann.»

Die Unia fordert deshalb einen sozialpartnerschaftlichen Dialog, der auch Massnahmen auf betrieblicher Ebene miteinschliesst.