Micarna-Personal richtet seine Forderungen an die Geschäftsleitung

Die Angestellten der Micarna haben heute ihren Forderungskatalog der Geschäftsleitung der Micarna übergeben. Am Nachmittag fand eine Sitzung zwischen dieser und der gewählten Personaldelegation statt. Bei dieser Gelegenheit wiederholte die Geschäftsleitung, dass sie kein Verhandlungsmandat habe. Die Belegschaft ist empört über diese weitere Verzögerungstaktik.

Die Betriebsversammlung der Micarna-Beschäftigten verfeinerte im Verlauf des heutigen Vormittags einen Forderungskatalog, mit dem Ziel, konstruktive Verhandlungen mit der Geschäftsleitung aufnehmen zu können. Auf schon vorher eingereichte Vorschläge für Verhandlungsmodalitäten antwortete die Migros leider nicht Innerhalb der von den Beschäftigten gesetzten Frist von 12 Uhr.

Ein kümmerlicher Sozialplan

Der für die Umstrukturierungen der Migros-Industrie vorgesehene Sozialplan ist nach Einschätzung der betroffenen Arbeitnehmenden und der Unia ungenügend. Die vorgesehen Leistungen sind mager, sowohl im Vergleich zu den üblichen Gepflogenheiten als auch zum Image der sozialen Verantwortung, das sich der orangefarbene Riese zu geben versucht. Sozialplanmassnahmen können nur zu sehr restriktiv Bedingungen in Anspruch genommen werden. Ein Teil der Leistungen soll sogar nur nach Gutdünken des Arbeitgebers entrichtet werden. Das öffnet Tür und Tor für willkürliche Entscheidungen. Und die Anforderungen zur Wiederaufnahme einer Beschäftigung sind höher als bei der Arbeitslosenversicherung. Arbeitnehmende wurden bereits zur Annahme unbezahlter Praktika-Einsätze gedrängt, um wieder eine Arbeit zu finden.

Verbesserungen sind notwendig

Die Betriebsversammlung von heute Vormittag hat darum einen Katalog von Begleitmassnahmen verabschiedet, welche zur Verbesserung der Situation der von der Schließung des Standorts betroffenen Beschäftigten beitragen sollen. So soll das gesamte Personal, einschließlich der temporär und der befristet Beschäftigten, in den Genuss der Unterstützungsmassnahmen kommen. Zudem soll die Unterstützung bei der Arbeitssuche, bei der Organisation von Praktika während der Arbeitszeit und beim Übertritt in eine andere Arbeit verbessert werden. Die Beschäftigten wollen zudem finanzielle Unterstützung bei Umschulungen sowie nach Alter, Betriebszugehörigkeitsdauer und Familienstand abgestufte Abfindungen. Der Migros-Soziaplan genügt diesen, für ein Unternehmen dieser Grösse üblichen Forderungen in keiner Weise.

Eine Lösung für alle Betroffenen

Die betroffenen Arbeitnehmenden und die Unia setzen sich nun bereits seit über zwei Wochen dafür ein, eine gemeinsame Lösungen für die Schliessung des Standorts Ecublens zu finden. Solange aber die Migros keinerlei Zugeständnisse in Betracht zieht, wird die Unzufriedenheit der Beschäftigten nur noch weiter zunehmen.