Neuerlicher Kahlschlag bei General Electric - Unia fordert sofortige Transparenz

Gemäss Medienberichten soll der US-Konzern General Electric den Abbau von 1‘300 Stellen im Aargau planen. Weder die Schweizer Personalvertretungen, noch der Europäische Betriebsrat, noch die Sozialpartner wurden bis dato informiert, wie dies der Gesamtarbeitsvertrag der MEM-Industrie vorsieht. Die Gewerkschaft Unia hat die GE-Konzernleitung deshalb schriftlich aufgefordert, unverzüglich Klarheit zu schaffen. Gleichzeitig fordert sie vom Bundesrat, endlich eine aktive Industriepolitik zur Erhaltung des Industriestandorts Schweiz zu ergreifen.

Gemäss Medienberichten soll General Electric (GE) den Abbau von 1‘300 Arbeitsplätzen an drei Aargauer Standorten planen. Weil weder die Personalvertretung, noch der Europäische Betriebsrat, noch die Gewerkschaft Unia, wie im MEM-Gesamtarbeitsvertrag vorgeschrieben, vorgängig über solche Pläne in Kenntnis gesetzt wurden, ist die Unia heute sofort mit einem Schreiben an die Firma gelangt. Darin fordert sie die Firma zu einem sofortigen Treffen auf und verlangt Informationen über die Situation sowie die kurz-, mittel- und langfristigen Strategien und Pläne des Unternehmens.

Bundesrat Schneider-Ammann in der Verantwortung

Bereits bei der Übernahme von Alstom durch GE hatte die Gewerkschaft Unia von Bundesrat Schneider-Ammann verlangt, sich im Rahmen einer aktiven Industriepolitik Garantien für den Standort Schweiz und seine Arbeitsplätze geben zu lassen. Sie hat ihn davor gewarnt, dass ein Verzicht auf solche Garantien schwere Folgen für den Werkplatz haben könnte. Weil dieser nichts davon wissen wollte, folgte 2016 mit dem Abbau von 1‘300 Stellen ein erster Schlag. Nun droht als Folge dieser unverständlichen Verweigerungshaltung ein weiterer.

Die Gewerkschaft Unia fordert den Bund, den Kanton Aargau sowie die entsprechenden Standortgemeinden auf, ihre Verantwortung endlich wahrzunehmen. Sollten sich die Medienberichte bestätigen, muss die Politik alles unternehmen, um zusammen mit den Gewerkschaften die Arbeitsplätze im Aargau zu erhalten und schweren Schaden vom Denk- und Werkplatz abzuwenden. Besonders in der Pflicht steht auch diesmal Bundesrat Schneider-Ammann. Hatte er doch nach Bekanntwerden der ersten Abbaurunde im Januar 2016 gesagt, er werde sich bei der US-amerikanischen Unternehmensführung für den Industriestandort Schweiz einsetzen.