Unia-Buch: «Streik im 21. Jahrhundert»

2018 sind es 100 Jahre her seit dem Landesstreik in der Schweiz. Doch Streiks gibt es auch in unserem Land nicht nur in den Geschichtsbüchern. Auch heute greifen jedes Jahr Tausende zu diesem Mittel des Arbeitskampfes. Das zeigt das neue Unia-Buch «Streik im 21. Jahrhundert».

Seit dem Jahr 2000 finden gemäss der amtlichen Streikstatistik des Bundesamtes für Statistik jährlich drei bis zehn Streiks mit durchschnittlich über 6000 Beteiligten statt. In der Realität sind es einige mehr, denn die offizielle Statistik zählt nur ganztägige Arbeitsniederlegungen. Arbeiterinnen und Arbeiter greifen zu diesem Kampfmittel, aber auch Angestellte in «modernen» Berufen und Branchen.

Streiken lohnt sich

Gemäss offizieller Statistik sind Streikereignisse denn auch über die ganze Wirtschaft verteilt: rund ein Viertel in der Industrie, ein Viertel auf dem Bau und je ein Viertel im privaten und öffentlichen Dienstleistungssektor. Gestreikt wird meist mit Erfolg und begleitet von einer sympathisierenden Öffentlichkeit. Seit 1999 ist das Streikrecht auch in der Verfassung verankert.

Strategien, Erfahrungen, Lehren

Verschiedenen Autorinnen und Autoren zeigen im Buch auf, wie Arbeitskämpfe in der Schweiz seit der Jahrtausendwende eine Renaissance erleben. Am Beispiel von bekannten Streiks und in Gesprächen mit Gewerkschaftsexponent/innen schildern sie Strategien und Erfolge, aber auch Probleme und Widrigkeiten bei Arbeitskämpfen. Beispielhafte Streiks sind etwa diejenigen bei den SBB-Officine in Bellinzona, Novartis in Nyon, Merck Serono in Genf, dem Schauspielhaus in Zürich oder der landesweite Baustreik, der zur Einführung der Frühpensionierung mit 60 führte.

Kampfmittel der Zukunft

Im Schlussteil analysieren Unia-Präsidentin Vania Alleva, Gewerkschaftsbund-Präsident Paul Rechsteiner und der ehemalige Unia-Präsident und Buchherausgeber Andreas Rieger aktuelle Trends und zeigen auf, dass der Streik ein Kampfmittel nicht nur der Gegenwart, sondern auch der Zukunft ist.