Beschäftigte der MEM-Industrie wollen Verbesserungen im GAV

Grosse Teilnahme an der Branchenkonferenz

An der Branchenkonferenz der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) haben die Unia-Mitglieder ihre Forderungen für die Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrags diskutiert. Bei den Verhandlungen im nächsten Jahr braucht es Verbesserungen, vor allem bei den Löhnen und beim Schutz vor Entlassungen.

Rund 75 Delegierte aus der MEM-Industrie haben sich in Bern zu ihrer Branchenkonferenz getroffen. Sie diskutierten die wichtigsten Themen der Erneuerung des GAV MEM, der im nächsten Jahr neu verhandelt wird, und stellten ihre Forderungen auf.

Umfrage zeigt, wo der Schuh drückt

Dabei stützten sich die Delegierten auch auf eine Umfrage der Gewerkschaften Unia und Syna bei über 1200 Beschäftigten der MEM-Industrie aus der ganzen Schweiz, die diesen Herbst durchgeführt wurde. Sie hatte bereits deutlich aufgezeigt, bei welchen Themen der grösste Handlungsbedarf besteht.

Löhne und Kündigungsschutz

So möchten 91% eine automatische Angleichung aller Löhne an die Teuerung. Bislang werden nur die Mindestlöhne jedes Jahr an die Teuerung angepasst.

87% fordern für die GAV-Verhandlung eine zusätzliche Erhöhung der Mindestlöhne. 90% Zustimmung erhält die Forderung nach einem verstärkten Kündigungsschutz ab 55 Jahren.

Mitbestimmung ausweiten

Auch das Thema Entlassungen treibt die Arbeiter:innen um. 84% fordern strengere Kriterien für Massen- und Einzelentlassungen, und über drei Viertel der Befragten (76%) verlangen mehr Mitbestimmungsrechte für die Beschäftigten im Fall von Umstrukturierungen. 73% möchten generell einen Ausbau der Gewerkschaftsrechte in den Unternehmen.

Viel Handlungsbedarf

Weitere wichtige Themen sind die Einführung einer Frühpensionierung mit 62 Jahren und ein Anspruch auf Lohn für die Aus- und Weiterbildungszeit (beide 76% Zustimmung), wirksame Massnahmen gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung (71%) sowie eine stärkere Abgrenzung zwischen Arbeitszeit und Freizeit (69%).