Meyer Burger: Unia fordert sofortige Task Force

Dem angekündigten Kahlschlag beim Technologieunternehmen Meyer Burger sollen in Thun bis Ende 2018 rund 250 Stellen in der Produktion zum Opfer fallen. Die Gewerkschaft Unia fordert die sofortige Einsetzung einer Task Force sowie die Verlängerung der Konsultationsfrist mit dem Ziel, möglichst viele Stellen in Thun zu erhalten.

Vom Stellenabbau sind rund 250 Stellen (inkl. Lernende und temporär Angestellte) betroffen, teils langjährige Mitarbeitende. Wie Meyer Burger gestern informierte, sollen sämtliche Produktionsstätten in Thun geschlossen werden, ein Teil der Produktion wird nach China ausgelagert. Die Unia erachtet die Entkoppelung von Forschung&Entwicklung und Produktion als strategischen Fehler, da sich die beiden Bereiche gegenseitig bedingen.

Regierungsrat in der Pflicht

Angesichts der Grössenordnung des geplanten Abbaus fordert die Gewerkschaft Unia vom Berner Regierungsrat die sofortige Einsetzung einer Task Force bestehend aus Vertreter/innen des Kantons, der Stadt Thun, der Sozialpartner und des Personals. Die Task Force soll genügend Zeit erhalten, um Vorschläge zu erarbeiten, damit möglichst viele Stellen in Thun bleiben. Dazu braucht es insbesondere eine Verlängerung der bis zum 26. November 2017 angesetzten Konsultationsfrist.

Zukunftsgerichtete Industriepolitik nötig

Das Beispiel Meyer Burger zeigt einmal mehr: Will die Schweiz die immensen Chancen des ökologischen Umbaus nutzen, braucht sie endlich eine moderne Industriepolitik. Die Gewerkschaft Unia hat mit dem «Pakt für eine produktive Schweiz» schon längst konkrete Instrumente für eine solche Industriepolitik vorgeschlagen. Jetzt ist der Bundesrat gefordert, endlich Hand zu bieten, um eine Strategie für die Zukunft des Industriestandorts zu entwickeln.
Die Gewerkschaft Unia wird ihre Mitglieder und die Personalvertretung unterstützen, um möglichst viele Arbeitsplätze in Thun erhalten zu können.