20'000 Menschen fordern: Schluss mit der Diskriminierung der Frauen!

#Enough: Rund 20'000 Menschen haben genug davon, dass der Verfassungsauftrag der Lohngleichheit seit 37 Jahren mit Füssen getreten wird und Sexismus noch immer an der Tagesordnung ist. Ihre Hauptforderung an den Nationalrat ist klar und deutlich: griffige Massnahmen für Lohngleichheit! Die lautstarke Demonstration heute in Bern hat gezeigt, dass die Frauen sich gegen jegliche Diskriminierung wehren wollen, auch mit einem Frauenstreik im 2019.

Rund 20'000 Personen haben an der Kundgebung für Lohngleichheit und gegen Diskriminierung in Bern ein deutliches Zeichen gesetzt: Sie haben genug von Sexismus und Diskriminierung, genug von der Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern. Sie fordern deshalb wirksame Massnahmen im Gleichstellungsgesetz: insbesondere obligatorische Lohnanalysen für alle Unternehmen, die sofortige Anpassung diskriminierender Frauenlöhne und hohe Bussen, sollte ein Betrieb das geltende Gesetz missachten.

Skandalöser Lohnklau

Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt im Schnitt skandalöse 20 Prozent. Verschiedene diskriminierende Faktoren tragen dazu bei: So sind Löhne in typischen Frauenberufen tiefer, Frauen üben weniger Führungspositionen aus und sie arbeiten mehr Teilzeit, damit sie Beruf und Familie überhaupt vereinbaren können.

«Sogar wenn man die üblichen Ausreden berücksichtigt und eine Frau und einen Mann in den exakt gleichen Positionen mit der gleichen Berufserfahrung etc. vergleicht, bleibt die Tatsache, dass eine Frau in der Schweiz in ihrem Berufsleben um volle 300'000 Franken betrogen wird und zwar einzig und alleine weil sie eine Frau ist!» so Corinne Schärer, Geschäftsleitungsmitglied der Unia.

Frauen sind bereit zu streiken

Der Wille zur Umsetzung der Lohngleichheit fehlt bei den bürgerlichen Politikern bisher. Die zur Debatte stehende Gesetzesrevision ist eine Minirevision: 99 Prozent der Unternehmen müssten weiterhin keine Lohngleichheitsanalysen durchführen, Sanktionsmöglichkeiten fehlen und das Gesetz ist zeitlich beschränkt. Lohngleichheit muss jedoch nach 37 Jahren Verfassungsauftrag endlich Realität werden!

Am Montag hat es der Nationalrat in der Hand. Er muss die Gesetzesrevision korrigieren. Sollte der Nationalrat diesen Forderungen nicht nachkommen,  ist die Unia bereit, mit härteren Bandagen zu kämpfen. Gemeinsam mit weiteren Organisationen und Gewerkschaften bereitet die Unia für 2019 einen Frauenstreik vor, um die Rechte der Frauen und die Gleichstellung endlich umzusetzen.