Gewalt am Arbeitsplatz: Schweiz muss ILO-Konvention rasch ratifizieren

Heute steht im Ständerat die Ratifikation der ILO-Konvention gegen Gewalt und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zur Diskussion. Die Unia fordert den Bundesrat auf, die Konvention, die von Gewerkschafterinnen weltweit vorbereitet wurde, rasch zu ratifizieren, um auch in der Schweiz sexueller Belästigung und Diskriminierung in der Arbeitswelt den Riegel zu schieben.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat zu ihrem hundertsten Geburtstag im Jahr 2019 das Übereinkommen über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt verabschiedet. Dies geschah massgeblich auf Druck von Gewerkschafterinnen weltweit.

Gewalt gegen Frauen: Trotz Gesetzen weit verbreitet

Gewalt, sexuelle Belästigung, Mobbing und Diskriminierung sind in der Arbeitswelt weltweit verbreitet. Auch in der Schweiz – obwohl gesetzliche Regelungen existieren, die das verbieten. Die Konvention der internationalen Arbeitsorganisation schliesst hier an; sie ist der erste ausformulierte globale Standard, der darauf abzielt, Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt zu beseitigen. Die Ratifizierung der Konvention gibt Gewerkschaften, Arbeitgebern und Betriebskommissionen einen wichtigen Impuls, sich der Thematik anzunehmen und Massnahmen auf betrieblicher Ebene voranzubringen.

Gleichstellung fördern – Sexismus bekämpfen

Die Gewerkschaft Unia begrüsst, dass der Bundesrat 2021 eine Nationale Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern verabschieden will, bei der die Förderung der Gleichstellung im Erwerbsleben und die Bekämpfung von Gewalt und Sexismus Themenschwerpunkte bilden werden. Für die Unia ist klar, dass gerade in Zeiten der Corona-Pandemie der Schutz gegen Gewalt an Frauen am Arbeitsplatz mehr denn je gestärkt werden muss.