2435 Schreiner:innen fordern: An den Verhandlungstisch!

Seit dem 1. Januar herrscht im Schreinergewerbe ein vertragsloser Zustand. Es drohen Lohndumping und zügellose Konkurrenz. Anlässlich einer Kundgebung von heute in Zürich forderten 450 Schreiner:innen den Arbeitgeberverband VSSM auf, von seiner Blockadehaltung abzurücken und die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Eine Petition mit 2435 Unterschriften unterstützt diese Forderung.

Anfang Jahr ist der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für das Schreinergewerbe ausgelaufen. Hintergrund ist, dass der Verband schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) in einer internen Abstimmung Ende November das gemeinsame Verhandlungspaket mit überarbeitendem GAV und neu einem Frührentenmodell abgelehnt hatte. Die Mitglieder der Unia und der Syna stimmten dem Paket hingegen zu. Nun herrscht ein vertragsloser Zustand.

Ohne Gesamtarbeitsvertrag drohen der Branche Lohndumping, eine generelle Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und unter Druck der ausländischen Konkurrenz ein deutlich stärkerer Preiskampf. Vor diesem Hintergrund rief Guiseppe Reo, Verhandlungsleiter der Gewerkschaft Unia, heute auf dem Lindenhof die Arbeitgeber zur Raison: «So kann es nicht weitergehen. In der Schreinerbranche lösen wir unsere Probleme gemeinsam. Wir sind bereit zum Verhandeln. Jetzt sind die Arbeitgeber am Zug.» Die 450 anwesenden Schreiner:innen stimmten ihm lautstark zu.

Petition fordert Verhandlungen

In die gleiche Kerbe schlugen auch 2435 Schreinerinnen und Schreiner aus der Deutschschweiz und dem Tessin in einer gemeinsamen Petition an den Arbeitgeberverband VSSM. Stellvertretend für seine Kolleg:innen hielt Sadik Dinaj, Schreiner aus Rafz ZH fest: «Die Jüngeren sind unsere Zukunft. Wie soll diese Zukunft aussehen ohne sichere Arbeitsbedingungen und ohne Weiterbildung?»

Die Petition fordert die Rückkehr der Arbeitgeber an den Verhandlungstisch mit dem Ziel, einen fairen und starken Gesamtarbeitsvertrag abzuschliessen. Andernfalls, so abschliessend Johann Tscherrig, Zentralsekretär der Gewerkschaft Syna, drohe die Unruhe in der Branche weiter anzuwachsen: «Ohne einen Gesamtarbeitsvertrag wird es keinen sozialen Frieden geben.»

Die Botschaft an die Arbeitgeber ist klar: Nach Monaten des Stillstands und der Verweigerung werden sie ohne Vorbedingungen zurück am Verhandlungstisch erwartet.