Die Beschäftigten der Uhrenindustrie verabschieden ihre Forderungen

Rund 100 Arbeitnehmende der Uhrenindustrie haben sich heute in Neuenburg zu einer Branchenkonferenz getroffen: Sie haben ihren Forderungskatalog für die anstehenden Verhandlungen des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) der Uhrenindustrie fertiggestellt. Dieser GAV wird 2024 erneuert.

«Gemeinsam für einen besseren GAV Uhrenindustrie!»: Unter diesem Motto sind die Arbeitnehmenden aus der Uhrenindustrie heute Mittag in Neuenburg zusammengekommen. Vor dem Stadion La Maladière spannten sie ein Transparent auf und schwenkten Wecker, um den Arbeitgebern zu signalisieren, dass es in der Uhrenindustrie höchste Zeit ist, zu handeln. Löhne, Lohngleichheit, Arbeitszeit: Überall herrscht Blockade!

Forderungen ausgearbeitet

Anlässlich der Branchenkonferenz haben die Arbeitnehmenden ihren Forderungen für die nächsten Verhandlungen des GAV Uhrenindustrie den letzten Schliff verliehen. Schon seit mehreren Monaten wurde in den Betrieben und in den Regionalvorständen daran gearbeitet. Die Beschäftigten haben grosse Erwartungen: Es gilt, die Löhne anzuheben, die Arbeitszeit anzupassen, Fragen rund um Temporärarbeit und Pensionierung in Angriff zu nehmen und endlich Lohngleichheit herzustellen!

Für mehr Schutz

Den GAV der Uhren- und Mikrotechnikindustrie gibt es seit 1937. Dank ihm profitieren über 50 000 Angestellte in 511 Unternehmen von besseren Arbeitsbedingungen als im Gesetz vorgeschrieben. Der GAV wird von der Gewerkschaft Unia und dem Arbeitgeberverband der Schweizerischen Uhrenindustrie regelmässig neu verhandelt. Die nächste Erneuerung steht in einigen Monaten an.

Stopp den Ungleichheiten

Vincent Koloszczyk, Angestellter in der Uhrenindustrie und Unia-Präsident der Branche, erklärt: «Der aktuelle Vertrag ist von 2017. Seither hat sich die Arbeitswelt weiterentwickelt. Es ist an der Zeit, diesen Text anzupassen.»

An der kollektiven Aktion prangerte Silvia Locatelli, Regionalsekretärin der Unia Neuenburg, die Lohnungleichheit an: «In der Industrie ist die Lohnungleichheit grösser als im schweizerischen Durchschnitt und sie geht nicht zurück. Das ist einer Spitzenbranche und eines nationalen Aushängeschilds der Schweizer Wirtschaft nicht würdig!»