Klage des Schweizerischen Baumeisterverbands gegen die Gewerkschaften abgewiesen

Die Kammer für kollektive Arbeitsbeziehungen des Kantons Genf (Chambre des relations collectives de travail du canton de Genève CRCT) hat die Klage des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) abgewiesen. Der SBV hatte die Gewerkschaften Unia, Syna und SIT beschuldigt, gegen die Friedenspflicht zu verstossen, indem sie Protesttage auf den Baustellen vorbereiteten. Die Unia begrüsst diesen Entscheid. Anstatt ihre Zeit mit unproduktiven Einschüchterungen zu verschwenden, sollten die Baumeister besser Hand bieten für die legitimen Forderungen der Bauarbeiter.

Ende Oktober reichten der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) und dem Genfer Verband der Bauunternehmen (Groupement genevois d’entreprises du bâtiment et du génie civil GGE) bei der CRCT des Kantons Genf eine Klage gegen Unia, Syna und die SIT ein. Sie warfen den Gewerkschaften vor, gegen die Friedenspflicht zu verstossen, indem sie im Rahmen der Verhandlungen für den neuen Gesamtarbeitsvertrag (LMV) Protesttage für den 7. und 8. November vorbereiteten. Die CRCT erklärte die Klage der Baumeister für unzulässig und wies sie auf der ganzen Linie ab.

Lösungen finden statt Gewerkschaften kriminalisieren

Die Unia begrüsst diesen Entscheid. In letzter Zeit versuchen die Baumeister, die Mobilisierung der Bauarbeiter zur Verteidigung ihrer Arbeitsbedingungen zu kriminalisieren. In den momentan laufenden Verhandlungen wollen die Baumeister die Arbeitszeit völlig deregulieren: Arbeitswochen von 58 Stunden und 12-Stunden-Tage inkl. Reisezeit sollen normal werden. Die Baumeister wollen ältere Arbeitnehmer leichter entlassen können und haben bei den Verhandlungen ihre Löhne in Frage gestellt. Diese Forderungen sind respektlos gegenüber der harten Arbeit, die die Bauarbeiter jeden Tag leisten. Bei diesen Angriffen auf ihre Gesundheit und ihr Privatleben ist es nur normal, dass sich die Bauarbeiter mobilisieren, um sich zu verteidigen.

Legitime Forderungen der Bauarbeiter

Anstatt ihre Zeit mit juristischen Argumenten und unproduktiven Einschüchterungen zu verschwenden, sollten die Baumeister besser nach guten Lösungen im Rahmen der laufenden Verhandlungen suchen. Die Bauarbeiter haben legitime Forderungen gestellt, die bislang jedoch ignoriert wurden. Statt Deregulierungen fordern die Bauarbeiter mehr Schutz, kürzere Arbeitstage im Sommer und die volle Bezahlung ihrer Arbeitswege. Die Baumeister müssen ihren Arbeitern nun die Hand reichen.