Unia-Branchenkonferenz Detailhandel: Verkaufsangestellte fordern Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit!

Rund 60 Angestellte des Detailhandels fordern in ihrer Resolution anlässlich der Unia-Branchenkonferenz Respekt, höhere Löhne und mehr Zeit für die Detailhandelsangestellten. Einstimmig unterstützen sie das Referendum gegen die skandalöse Rentensenkung, die das bürgerliche Parlament mit der BVG-Reform beschlossen hatte. Im Hinblick auf den bevorstehenden Frauenstreik am 14. Juni 2023 fordern sie, dass es mit der Gleichstellung endlich vorwärts statt rückwärts geht.

Im Detailhandel arbeiten überwiegend Frauen, während in den Führungspositionen meist Männer vertreten sind. Die Löhne im Detailhandel sind tief und die Angestellten kämpfen mit flexiblen Arbeitszeiten. Besonders für Menschen mit Betreuungspflichten ist das eine belastende Situation. Die Unia-Delegierten im Verkauf fordern deshalb: Respekt, mehr Lohn, mehr Zeit!

Respekt!

Verkäufer:innen verlangen vom Arbeitgeber und von der Kundschaft Respekt für ihre harte Arbeit.

Mehr Lohn!

Ein 100-Prozent-Lohn muss zum Leben reichen. Was im Detailhandel, wo viele Frauen arbeiten, oft nicht der Fall ist: Mehr als ein Viertel verdient weniger als 4500 Franken im Monat. Und über die Hälfte der Beschäftigten mit einer Berufslehre erhalten weniger als 5000 Franken. Das ist ungerecht! Die Verkäufer:innen verlangen die nachhaltige Aufwertung aller Löhne und den vollen Teuerungsausgleich!

Mehr Zeit!

Längere Ladenöffnungszeiten bedeuten für das Personal längere, oftmals zersplitterte Tage. Sie verhindern die nötige Erholung und machen krank. Ausserdem leidet das Sozialleben: Am Morgen sehen Eltern ihre Kinder kaum und der Feierabend wird immer später. Je länger die Ladenöffnungszeiten sind, desto kürzer ist die gemeinsame Zeit mit Familie oder Freund:innen.

Verkäufer:innen verlangen ausserdem einen Kurswechsel bei den Arbeitszeiten:

  • eine Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich,
  • kürzere Präsenzzeiten bei der Arbeit
  • und weniger Flexibilität auf Kosten der Angestellten!

Nein zur skandalösen Rentensenkung

Einstimmig unterstützten die Delegierten das Referendum gegen die skandalöse Rentensenkung. Diese hatte die bürgerliche Parlamentsmehrheit beschlossen, obwohl sie den Frauen nach der AHV-Abstimmung Rentenverbesserungen zugesichert hatten. Nun haben sie dieses Versprechen gebrochen. Betroffen sind vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen und das sind vor allem Frauen. Die Unia-Delegierten sagen deshalb entschieden NEIN zur Senkung der Renten in der zweiten Säule. Auch das Verkaufspersonal muss im Ruhestand in Würde leben können!

Der grosse Frauenstreik 2019 mobilisierte die Frauen massiv und sie demonstrierten zu Zehntausenden auf den Strassen. Aber in der Arbeitswelt hat sich zu wenig verändert. Deshalb organisieren sich die Unia-Delegierten im Verkauf mit ihren Kolleg:innen in ihren Betrieben: Starke Frauen und solidarische Männer kämpfen mit einer starken Gewerkschaft für bessere Arbeitsbedingungen. Wir sind für den Frauenstreik 2023 bereit!