Lohnalarm im Detailhandel: Teuerungsausgleich und höhere Löhne jetzt!

Dem Detailhandel geht es gut, Supermärkte und Tankstellen verzeichnen weiterhin gute Geschäfte. Das ist zu einem grossen Teil auf die immer intensivere Arbeit des Personals zurückzuführen. Trotz dieses Einsatzes des Personals haben die Lohn- und Vertragsverhandlungen der letzten Jahre die Teuerung nicht abgedeckt. Das Verkaufspersonal fordert gemeinsam mit der Unia, ihren Kaufkraftverlust auszugleichen und ruft heute in verschiedenen Städten zur Lohndemo am 16.9. in Bern auf.


In Fussgänger:innenzonen in Bern, Biel und Luzern haben Unia-Aktivistinnen Passantinnen dazu aufgefordert, auf einer symbolischen Waage Ausgaben und Einkommen auszugleichen. Ein Ding der Unmöglichkeit: Die Kosten der Lebensmittel, die Heizkosten, die Miete oder die Gesundheitskosten wiegen immer schwerer.

An weiteren Aktionen in der Waadt, in Zürich und Basel riefen Angestellte von Geschäften und Tankstellen gemeinsam mit der Unia zur Teilnahme an der Lohndemo am 16.6. in Bern auf.

Detailhandel floriert

Dem Detailhandel geht es gut, insbesondere Supermärkte und Tankstellen florieren, auch dank dem riesigen Einsatz des Personals. Die Produktivität in dieser Branche ist in den letzten Jahren gestiegen. Diese Produktivitätssteigerung muss an diejenigen verteilt werden, die einen grossen Beitrag dazu leisten. Die Aussichten für 2023 sind auch weiter gut: Die Umsätze sind nach wie vor hoch; im Juni sind sie sogar gestiegen.

Lohnerhöhungen und voller Teuerungsausgleich sind nötig

Die Lohn- oder Vertragsverhandlungen der letzten Jahre haben trotz der riesigen Arbeit des Personals die Teuerung nicht abgedeckt. Diese Kaufkraftverluste müssen ausgeglichen werden: Es besteht ein grosser Nachholbedarf, den die Mitarbeitenden schmerzlich im Portemonnaie spüren. Denn Miete, Gesundheits- und Energiekosten sowie teurere Lebensmittel treffen Arbeitnehmende in Niedriglohnbranchen besonders hart. Die Löhne im Detailhandel, einer Branche, in der vor allem Frauen arbeiten, müssen zudem steigen, um den Rückstand gegenüber anderen Branchen aufzuholen.

Gemeinsam mit der Unia fordern die Verkäufer:innen:

  • Ausgleich des Kaufkraftverlusts der letzten Lohnrunde und der GAV-Verhandlungen
  • voller Teuerungsausgleich für die Jahresteuerung 2023
  • höhere Referenz- und Mindestlöhne
  • generelle Reallohnerhöhung für alle Mitarbeiter:innen
  • Anerkennung der Dienstjahre beim Verteilen der Lohnrunde

Demonstration für bessere Löhne: Alle nach Bern am 16. September

Die Unia ruft gemeinsam mit dem Schweizer Gewerkschaftsbund und weiteren Gewerkschaften zur grossen Lohndemonstration auf. Alle Arbeitnehmenden sind von sinkenden Löhnen betroffen. Laut und deutlich werden wir von den Arbeitgebern höhere Löhne und einen vollen Teuerungsausgleich fordern.