Ladenöffnungszeiten: Keine Experimente auf dem Rücken der Beschäftigten!

Der Berner Regierungsrat will die Ladenöffnungszeiten in der Berner Innenstadt am Samstag ausweiten. Dies bedeutet eine Verschlechterung für das Verkaufspersonal, dessen Interessen vom Regierungsrat leider nicht berücksichtigt wurden. Für die Gewerkschaft Unia und ihre Mitglieder ist dies nicht akzeptabel.

Im Rahmen eines Pilotprojekts will der Berner Regierungsrat die Beschäftigten im Detailhandel in der Berner Innenstadt am Samstag länger arbeiten lassen. Dass dafür der sowieso unrentable Abendverkauf am Donnerstag wegfallen soll, ist kein Trost: Die Verkürzung des Wochenendes geht für die Arbeitnehmenden direkt zulasten der Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. Deshalb haben die Unia als grösste Gewerkschaft im Detailhandel und ihre Mitglieder die Massnahme bereits im Vorfeld abgelehnt.

Keine weitere Deregulierung

Die Arbeitszeiten im Verkauf sind heute schon eine Belastung für viele Beschäftigte. Von ihnen wird ein Maximum an Flexibilität verlangt: Zerstückelte und kurzfristig angeordnete Arbeitseinsätze, Abendarbeit und Arbeit am Wochenende sind an der Tagesordnung. Es geht nicht an, dass die Ladenöffnungszeiten weiter dereguliert werden. Das sieht auch die Stimmbevölkerung im Kanton Bern so, die im März 2021 eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten an der Urne abgelehnt hat. Dass jetzt mit einem faulen Trick die Wochenendarbeit ausgeweitet werden soll, ist nicht hinnehmbar.