Die Löhne müssen rauf. Deshalb: Alle an die Lohn-Demo!

Die Lohnungerechtigkeit in der Schweiz nimmt weiter zu. Während in den Teppichetagen weiter abgesahnt wird, wird es für die arbeitende Bevölkerung immer enger. Das darf nicht sein! Unia-Präsidentin Vania Alleva sagt, wie die Situation für die Arbeitnehmenden konkret aussieht – und warum sie am 16. September an die grosse Lohn-Demo in Bern geht.

90 Prozent der Arbeitnehmenden spüren deutlich die steigenden Kosten für Krankenkasse, Energie und Verkehr, Nahrungsmittel und Miete. Ende Monat bleibt bei einer Tieflohnstelle kaum etwas übrig. Eine 4-köpfige Familie hat in den letzten zwei Jahren einen Kaufkraftverlust von real 3000 Franken erlitten.

Die Menschen kommen kaum mehr über die Runden

Die harte Realität einer gelernten Verkäuferin beispielsweise ist die, dass sie auch nach Jahren im Beruf mit einem Tieflohn von 4000 Franken auskommen muss. Obwohl es dem Detailhandel gut geht, die Umsätze steigen und das Personal immer mehr leistet. Die Löhne aber hinken dieser Entwicklung hinterher und sinken real.

Im Gastgewerbe wandern qualifizierte und unqualifizierte Arbeitskräfte in andere Branchen ab, wo die Löhne besser und die Arbeitszeiten weniger anstrengend sind.

Auch in den Bauberufen heisst es: Immer mehr, immer schneller. Der Zeitdruck nimmt massiv zu. Wollen die Arbeitgeber ihre Fachkräfte halten und Junge für diese Berufe begeistern, dann braucht es deutlich bessere Löhne und Arbeitsbedingungen!

Immerhin: Teuerungsausgleich dank GAV

Etwas besser sieht es in der Uhren- oder in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie aus, wo dank Gesamtarbeitsverträgen (GAV) die Teuerung zumindest auf den Mindestlöhnen ausgeglichen wird. Das ist gut für die tiefsten Einkommen. Bei allen, deren Gehalt über dem Mindestlohn lieg, besteht aber auch hier Nachholbedarf.

Es braucht generelle Lohnerhöhungen

Gesamtarbeitsverträge sind wichtig, um höhere Mindestlöhne und generelle Lohnerhöhungen durchzusetzen. Dass immer mehr Arbeitgeber kollektive Lohnverhandlungen und GAV sabotieren und stattdessen auf individuelle Lohnerhöhungen setzen, führt zu Kaufkraftverlust für die grosse Mehrheit der Beschäftigten.

Die Arbeitnehmenden haben es verdient! 

Die Zeit der Ausflüchte muss nun vorbei sein! Der verpasste Teuerungsausgleich, die steigenden Preise und die zunehmende Arbeitsproduktivität machen zusammen mindestens 5 Prozent aus! Die Löhne müssen rauf, und zwar heftig – das ist möglich und die Arbeitnehmenden haben es längst verdient.

Am 16. September: Alle an die Lohn-Demo!

Am Samstag, 16. September, gehen wir in Bern auf die Strasse und setzen ein Zeichen für generelle Lohnerhöhungen, für gute Gesamtarbeitsverträge und für anständige Mindestlöhne – kommt auch!