Arbeitsniederlegung bei der US-Firma Thermo-Fisher in Ecublens
Trotz gutem Geschäftsgang will der US-amerikanische Konzern Thermo Fisher einen Grossteil seines Betriebs im waadtländischen Ecublens, der auf die Produktion von Laborgeräten (Röntgen-Photoelektronen-Spektrometer) spezialisiert ist, in die Tschechische Republik verlagern. Gleichzeitig hat sich die Direktion geweigert, die Gewerkschaft Unia bei den Verhandlungen über die Zukunft des Waadtländer Betriebs als Vertreterin der Belegschaft anzuerkennen. Die Konsultationsfrist wurde auf lediglich 14 Arbeitstage beschränkt, was zu kurz ist, damit das Personal seriöse Alternativvorschläge zum Arbeitsplatzabbau erarbeiten kann. Angesichts dieser Haltung hat die Betirebsversammlung gestern beschlossen, heute in den Streik zu treten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Konkrete Forderungen
Die Streikenden haben der Geschäftsleitung drei konkrete Forderungen gestellt.
- Sie soll erstens alle Unternehmenszahlen offenlegen, die notwendig sind, um alternative Vorschläge zum Arbeitsplatzabbau zu erarbeiten.
- Zweitens soll die Konsultationsfrist bis Ende Mai verlängert werden.
- Und drittens soll die Gewerkschaft Unia als Verhandlungspartnerin anerkannt werden.
Zur Zeit warten die Streikenden auf eine Antwort der US-Konzernleitung. Zudem haben sie beschlossen, die Arbeitsniederlegung, die ursprünglich bis Mittag geplant war, bis mindestens heute Abend weiterzuführen. Falls die Konzernleitung keine befriedigende Anwort gibt, wird die Betriebsversammlung über eine Fortsetzung des Streiks abstimmen.