Gärtner/innen-Delegation übergibt Vereinbarungsvorschlag am JardinSuisse-Hauptsitz

Gärtnerinnen und Gärtner verdienen immer noch deutlich weniger und haben schlechtere Arbeitsbedingungen als ihre Kollegen auf dem Bau. Eine Delegation von Gärtnerinnen und Gärtnern hat am Hauptsitz des Arbeitgeberverbands JardinSuisse in Aarau einen Vereinbarungsvorschlag mit der klaren Forderung «keine Löhne unter 4000 Franken!» deponiert. Der Gärtnermeisterverband steht nun in der Verantwortung.

Der Berufsalltag im Gartenbau ist hart. Gerade im Sommer bei Temperaturen über 30 Grad wird den Gärtner/innen alles abverlangt. Dennoch ist der Gartenbau weiterhin eine Tieflohnzone; bis zu 1000 Franken / Monat tiefere Löhne und schlechtere Arbeitsbedingungen als ihre Kolleg/innen in verwandten handwerklichen Berufen sind weit verbreitet. Trotz Berufs-Knowhow und gleich hartem Berufsalltag. Für die Gärtner/innen ist das absolut unverständlich. Ihre Forderungen sind klar: Es braucht fünf Wochen Ferien, eine Frühpensionierung und faire Löhne.

Vereinbarungsvorschlag für faire Löhne übergeben

Heute ist deshalb eine Delegation von aktiven Gärtner/innen am Hauptsitz des Gärtnermeisterverbands JardinSuisse in Aarau vorstellig geworden. Zusammen mit einer überdimensionalen Sonnenblume reichten die Gärtner/innen einen Vereinbarungsvorschlag für faire Löhne an JardinSuisse ein: keine Löhne mehr unter 4000 Franken. Dies als erster Schritt, um die Missstände in der Branche anzugehen.

Zu Kopfschütteln der Gärtner/innen führte, dass die Vertreter/innen von JardinSuisse trotz Anfrage nicht vor Ort waren, um den Vereinbarungsvorschlag entgegenzunehmen. Dass sie die Diskussion mit den Gärtner/innen nicht führen wollen, ist enttäuschend.

Grüne Branche braucht endlich verbindlichen Gesamtarbeitsvertrag

Dass faire Löhne und anständige Bedingungen auch in der Grünen Branche möglich sind, zeigen die Gartenbau-GAV mit der Unia in der Romandie, aktuell aber auch das Beispiel Schaffhausen. Fünf Jahre nach dem Streik werden bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für Gärtner/innen endlich in einem allgemeinverbindlichen kantonalen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) verankert. Der Schaffhauser Regierungsrat hält fest, dass die Unia als grösste Gewerkschaft im Gartenbau vollwertige Sozialpartnerin im neuen Vertrag ist.

Die Unia fordert JardinSuisse deshalb auf, auch auf nationaler Ebene endlich an den Verhandlungstisch zu treten. Nur so kommt der Gartenbau raus aus der Tieflohnzone und endlich auf einen grünen Zweig.