3-Minuten-Streik in Gartenbau-Betrieben in der ganzen Deutschschweiz

Gärtnerinnen und Gärtner in Dutzenden Betrieben haben heute um 15.00 Uhr ihre Arbeit niedergelegt. Im Rahmen des ersten «3-Minuten-Streiks» haben sie ein deutliches Zeichen gegen die Tieflohnzone Gartenbau gesetzt. Verantwortlich für diesen Missstand ist der Gärtnermeisterverband JardinSuisse und seine Weigerung, mit den Gärtner/innen zu verhandeln.

Es war eine Schweizer Premiere: Zum ersten Mal fand heute um 15.00 Uhr ein dezentraler Kurz-Streik in der Gartenbau-Branche statt. Auf dutzenden Baustellen in der Deutschschweiz haben Gärtnerinnen und Gärtner die Arbeit für ein paar Minuten symbolisch niedergelegt – und sich über WhatsApp-Chats Streikbilder zugeschickt. Damit haben die Gärtner/innen gemeinsam ein klares Zeichen an den Arbeitgeberverband JardinSuisse gesendet. Vor zwei Wochen hat sich dieser geweigert, eine Delegation von Gärtner/innen zu empfangen, die über Wege aus der Tieflohnzone Gartenbau diskutieren wollten. Das lassen sich die Gärtner/innen nicht bieten.

Keine Löhne unter 4000 Franken

Noch immer werden im Gartenbau Tieflöhne unter 4000 Franken bezahlt. Der Gartenbau muss endlich raus aus der Tieflohnzone; und das kann nur geschehen, wenn sich JardinSuisse endlich seiner Verantwortung für faire Arbeitsbedingungen in der Grünen Branche stellt. Denn JardinSuisse weigert sich nach wie vor mit der Unia, die am meisten Arbeitnehmende in der Branche vertritt, an den Verhandlungstisch zu kommen. Stattdessen hat der Gärtnermeisterverband einen unverbindlichen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit einem nicht repräsentativen Berufsverband. Tieflöhne unter 4000 Franken sind dort nach wie vor fest verankert.

Einen GAV gibt es nur mit der Unia – endlich Verhandlungen auf Augenhöhe

Dabei zeigt das aktuelle Beispiel des Kantons Schaffhausen, dass JardinSuisse auf dem Holzweg ist. Sogar der bürgerliche Schaffhauser Regierungsrat hielt in seinem aktuellen Urteil klar fest, dass es einen allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertrag im Kanton nur mit der Gewerkschaft Unia als Sozialpartnerin geben kann. Doch anstatt eine sozialpartnerschaftliche Lösung zu suchen, will der Verband das Urteil nicht akzeptieren.

Mit ihrem heutigen 3-Mintuen-Streik haben die Gärtner/innen erneut deutlich zum Ausdruck gebracht, dass dieser Zustand nicht akzeptiert werden kann. Nun braucht es endlich Verhandlungen auf Augenhöhe. Der Ball liegt jetzt bei JardinSuisse.