Städtische Tourismuszonen: Nein zu mehr Sonntagsarbeit

Verkäufer:innen protestieren gegen mehr Sonntagsarbeit

Bundesrat Guy Parmelin will das Sonntagsarbeitsverbot lockern. Einige Städte sollen sonntags bestimmte Läden offenhalten dürfen. Die Leidtragenden wären die Arbeitnehmenden im Detailhandel und in nachgelagerten Branchen. Dabei sind es ausgerechnet diese Tieflohnbranchen, die mehr anstatt weniger Schutz brauchen.

Die geplante Verordnungsänderung benachteiligt die Arbeitnehmenden und bleibt ausserdem in wichtigen Punkten unklar. Aber damit nicht genug: Das Parlament verhandelt viele weitere Vorstösse, welche das Verbot von Sonntagsarbeit oder den Gesundheitsschutz angreifen.

Undemokratische bürgerliche Salamitaktik gegen Gesundheitsschutz

Die Unia kritisiert die bürgerliche Salamitaktik: Hinter dieser Strategie steckt der Wunsch, die Arbeitsbedingungen aller scheibchenweise zu liberalisieren und den Gesundheitsschutz zu schwächen. Bei seinem Versuch, den arbeitsfreien Sonntag mittels Tourismuszonen für ausgewählte Städte abzuschaffen, geht Bundesrat Parmelin undemokratisch vor: Er will die Verordnung zum Arbeitsgesetz ändern, wogegen kein Referendum ergriffen werden kann.

Verkäufer:innen und Bevölkerung sind gegen ungesunde Sonntagsarbeit

Regelmässige Sonntagsarbeit schadet der Gesundheit und verursacht grossen Stress und das Privatleben leidet.

Bereits jetzt sind die Arbeitnehmenden in der Tieflohnbranche Detailhandel mit zerstückelten Einsätzen, Abendarbeit und kurzfristigen Änderungen der Dienstpläne konfrontiert. Die Unia lehnt die Schwächung des Arbeitsgesetzes ab. Der Sonntag darf nicht als Arbeitstag etabliert werden, denn es geht nicht an, dass die Belastung des Verkaufspersonals weiter zunimmt.

Es braucht keine Verordnungsänderung

Weitere Liberalisierungen sind unnötig. Auch die Bevölkerung stellt sich gegen mehr Sonntagsarbeit und gegen die Verschlechterung des Gesundheitsschutzes, was sie an verschiedenen kantonalen Abstimmungen bestätigt hat.

Das Arbeitsgesetz muss die Gesundheit aller Arbeitnehmenden schützen, das ist und bleibt das oberste Ziel. Die Arbeitnehmenden brauchen mehr und nicht weniger Schutz!