32'000 Unterschriften für einen kantonalen Mindestlohn im Kanton Waadt

Die Stimmbevölkerung des Kantons Waadt wird bald über einen kantonalen Mindestlohn abstimmen können.

Das Initiativkomitee für einen kantonalen Mindestlohn im Kanton Waadt hat über 32'000 gültige Unterschriften für seine beiden Initiativen eingereicht. Die Unia und die anderen Mitglieder des Komitees fordern eine schnelle Behandlung dieser Initiativen, damit die Stimmbevölkerung des Kantons Waadt so schnell wie möglich darüber abstimmen kann.

Das Initiativkomitee für einen kantonalen Mindestlohn von 23 Franken pro Stunde hat jeweils über 16'000 gültige Unterschriften für seine beiden Initiativen gesammelt. Insgesamt wurden also mehr als 32'000 Unterschriften eingereicht.

Im Kanton Waadt sind 12'000 gültige Unterschriften erforderlich, damit eine Initiative zustande kommt. Werden beide Initiativen (eine Verfassungs- und eine Gesetzesinitiative) vom Stimmvolk angenommen, würde der Mindestlohn in die Verfassung aufgenommen und direkt umgesetzt. 

Übertroffene Ziele

Die Unia, weitere Gewerkschaften, Parteien und Verbände sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, insbesondere da ein grosser Teil der Unterschriften während der Ferien gesammelt werden musste.

Dringend notwendig

Mietzinserhöhungen, Krankenkassenprämien und Preiserhöhungen: Die Lebenshaltungskosten explodieren. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns im Kanton Waadt ist eine soziale Notwendigkeit. Sie soll sicherstellen, dass alle Arbeitnehmenden in Würde von ihrer Arbeit leben können.

Der berechnete Betrag von 23 Franken würde einen neuen Referenzwert darstellen. Kein Arbeitgeber dürfte ihn unterschreiten. Damit könnten prekäre Arbeitsverhältnisse verhindert werden.

Baldige Abstimmung gefordert

Die Unia und das Intitiativkomitee rufen die kantonalen Behörden nun auf, diese Initiativprojekte mit aller gebotenen Eile zu behandeln. Denn die angespannte wirtschaftliche Situation verlangt so bald wie möglich eine Volksabstimmung.

Seit 2014 haben die Kantone Neuenburg, Jura, Genf, Tessin und Basel-Stadt sowie die Städte Zürich und Winterthur beschlossen, Mindestlöhne einzuführen. Überall wurde der Mindestlohn dank einer gewonnen Volksinitiative eingeführt.