7000 Bauarbeiter demonstrieren in Lausanne für ihre Rechte

Nach ihren erfolgreichen Mobilisierungen gestern in fünf Städten trafen sich die Bauarbeiter aus der gesamten Westschweiz in Lausanne, um gemeinsam zu demonstrieren. Es waren total 7000, die gegen die Versuche des Schweizerischen Baumeisterverbands protestierten, ihre Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Am Freitag wird die Protestwelle in Zürich am Sitz des Baumeisterverbands fortgesetzt. Die Botschaft ist ganz klar: Der Baumeisterverband muss die Bauarbeiter erhören.

Die Bauarbeiter sind wütend und zeigen dies auch. Nach Bellinzona und Basel demonstrierten sie gestern in Genf, Lausanne, La Chaux-de-Fonds, Freiburg und Delémont. Angesichts der Forderung des Baumeisterverbands, die Arbeitsbedingungen der Bauarbeiter zu verschlechtern, haben die Westschweizer Bauarbeiter beschlossen, sich heute in Lausanne zu einem zweiten aufeinanderfolgenden Aktionstag in Lausanne zu treffen.

Den Bauarbeitern wurde nie etwas geschenkt!

7000 Bauarbeiter aus allen Ecken der Westschweiz demonstrierten in den Strassen der Waadtländer Hauptstadt. Sie machten viel Lärm und zeigten, dass sie entschlossen sind, bei den laufenden Verhandlungen über ihren Landesmantelvertrag (LMV) Ergebnisse zu erzielen. Ein Höhepunkt des Demonstrationszugs war, als die Bauarbeiter auf der Bessières-Brücke, die ohne sie nicht existieren würde, einen Stopp einlegten.

Nico Lutz, Bauverantwortlicher der Gewerkschaft Unia, erklärt die Gründe für die starke Mobilisierung: «Bauarbeiter bauen Brücken, Häuser und Tunnels. Ihr Beruf ist hart und gefährlich. Sie verdienen einen besseren Schutz, korrekte Arbeitszeiten und eine anständige Lohnerhöhung.» Johann Tscherrig, Bauverantwortlicher der Syna, fügt hinzu: «Die Bauunternehmer haben den Bauarbeitern noch nie etwas geschenkt. Alles, was sie haben, haben sie durch Mobilisierungen erreicht. Heute sind sie zahlreich vertreten, und das ist eine sehr klare Botschaft an den Baumeisterverband, dass sie sich nicht alles gefallen lassen werden.»

Der Baumeisterverband muss die Bauarbeiter erhören

In den laufenden Verhandlungen beharrt der Baumeisterverband auf seinen Positionen und will, dass Arbeitswochen von bis zu 58 Stunden und 12-Stunden-Arbeitstage normal werden. Ausserdem machen die Baumeister die Lohnerhöhungen, die sich die Bauarbeiter mehr als verdient haben, von der Annahme ihrer extremen Forderungen abhängig. Hinzu kommt, dass sie den Kündigungsschutz und die Löhne der älteren Arbeitnehmer in Frage stellen. Diese Forderungen sind für die Bauarbeiter nicht akzeptabel, was sie mit einer starken Mobilisierung in der ganzen Schweiz zum Ausdruck bringen.

Am Freitag werden die Bauarbeiter in Zürich protestieren, wo sich der Sitz des Baumeisterverbands befindet. Dies ist vorerst die letzte Welle von Protesttagen, die in der ganzen Schweiz stattfanden. An den Mobilisierungen in Bellinzona, Basel und in der Westschweiz haben bereits tausende Bauarbeiter teilgenommen. Die Bauarbeiter sind schon jetzt bereit, im Falle eines vertragslosen Zustands im Januar zu streiken.


Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna