Migros: Hoher Umsatz, aber immer mehr Druck auf das Personal

Die Migros-Gruppe steigert weiterhin deutlich ihren Umsatz, übt aber immer mehr Druck auf ihr Personal aus. Diese guten Ergebnisse müssen zu höheren Löhnen und zu einem höheren Personalbestand führen. Angesichts des guten Geschäftsgangs der Migros fordert die Unia, dass die Migros im angekündigten Restrukturierungsprozess von weiterer Arbeitsverdichtung und Entlassungen absieht. Ausserdem fordern die Unia-Mitglieder im stationären Detailhandel wie auch im Onlinehandel, dass sie von ihrer Gewerkschaft als Sozialpartner im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) repräsentiert werden.

Es läuft weiterhin gut bei der Migros in ihrem Kerngeschäft, dem stationären Detailhandel, bei Migros Online, in der Gastronomie sowie auch in der Industrie. Die Umsätze steigen weiterhin an – entgegen dem, was die Migros ihren Angestellten und ihren Vertreter:innen immer wieder präsentiert, um ihre Zurückhaltung bei den Personalkosten zu rechtfertigen.

Umverteilung zugunsten der Angestellten 

Diese guten Ergebnisse müssen auch den Angestellten zugutekommen und nicht nur der Kundschaft. Die Real- und Mindestlöhne müssen für alle Angestellten in der Schweiz stärker steigen und der Personalbestand muss erhöht werden. Es ist unanständig, dass die Angestellten eines Konzerns mit Milliardengewinnen immer mehr Stress, Druck und Flexibilität ausgesetzt sind. Und dies bei Löhnen, die sich an der Grenze zum Niedriglohn befinden. Denn der Erfolg der Migros beruht vor allem auf der harten Arbeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Keine weitere Arbeitsverdichtung und ein Stopp der Entlassungen

Die angekündigten Verbesserungen der Rentabilität im Detailhandelsbereich und in der Industrie dürfen nicht auf Kosten der prekärsten Angestellten gehen. Die Unia und ihre Mitglieder verlangen, dass der angekündigte Restrukturierungsprozess keine zusätzliche Arbeitsverdichtung und keine Entlassungen mit sich bringt. Die Angestellten geben seit Jahren ihr Maximum und kommen an ihre physischen und psychischen Grenzen.

Migros verweigert Dialog

Immer weniger Personal der Migros-Gruppe ist dem Migros L-GAV unterstellt. Dies gilt insbesondere für die wachsenden Bereiche der Migros, wie den Onlinehandel. Denn das Personal von Migros Online und Digitec Galaxus ist durch keinen Gesamtarbeitsvertrag geschützt. Darüber ist es für die zahlreichen Unia-Mitglieder, die bei der Migros arbeiten, unverständlich, dass die Migros sich einem Dialog mit der grössten Dienstleistungsgewerkschaft verweigert. Sie verlangen seit Jahren von ihrem Arbeitgeber eine breite und repräsentative Sozialpartnerschaft des Verkaufs-, Gastronomie-, Industrie- und Logistikpersonals sowie die Aufnahme in den GAV und fordern daher die Migros zu einem Dialog mit der Gewerkschaft Unia auf.