Violette riesige Ballonfaust am Frauenstreik 2023 auf dem Bundesplatz in Bern

Wehre dich!

Am Frauenstreik am 14. Juni 2023 haben über 300'000 Menschen gemeinsam mit der Unia Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit gefordert. Der Ruf nach Gleichstellung ist unüberhörbar.

Frauen verdienen mehr

Damit sich in der Schweiz in Sachen Gleichstellung mehr bewegt, braucht es weiterhin Proteste, Aktionen und Demonstrationen. Gemeinsam mit der Unia fordern die Frauen bürgerliche Politiker:innen und die Arbeitgeber auf, endlich überall für gute Löhne und Renten und faire Arbeitszeiten einzustehen.

Mit guten GAV die Arbeitsbedingungen für Frauen verbessern

Die Hälfte der berufstätigen Frauen verdienen weniger als 4126 Franken. Der Grund sind tiefe Löhne in sogenannten Frauenbranchen wie dem Detailhandel, der Reinigung, der Pflege und körpernahen Dienstleistungen wie z.B. den Coiffeusen. Andererseits betreuen sie häufiger Angehörige und können deswegen nur teilzeit Geld verdienen. 

Gute Gesamtarbeitsverträge (GAV) können die Löhne und Arbeitsbedingungen in Niedriglohnbranchen verbessern.

Im GAV mit verbindlichen Mindestlohnstufen eine faire Lohnentwicklung verankern

Frauenlöhne stagnieren, sobald Frauen das 45. Altersjahr erreicht haben. Zudem hinken in sogenannten Frauenbranchen die Löhne der Berufserfahrung hinterher. Hingegen zahlt sich Berufserfahrung für Frauen in Branchen mit hohem Männeranteil eher aus.

Gemeinsam sind wir stark.

GAV schaffen Abhilfe: Mindestlohnstufen nach Berufserfahrung und Dienstalter sorgen dafür, dass Frauenlöhne steigen.

Gute Arbeitsbedingungen für Frauen dank gewerkschaftlichem Engagement

Am Arbeitsplatz ist der GAV das beste Mittel gegen Ausbeutung und Diskriminierung. Der GAV regelt für alle Angestellten eines Betriebs oder einer Branche die Arbeitsplanung und die Arbeitszeiten, die Löhne und die Bedingungen für die Pensionskasse. Gute GAV regeln auch, wie Arbeitnehmende aktiv gegen sexuelle Belästigung und Diskriminierung vorgehen können.

In der Gruppe bist du stärker als allein

Tatsache ist: In Branchen mit einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) sind die Löhne höher und die Lohnungleichheit ist weniger gravierend. Einen GAV kannst du nicht allein erkämpfen, das geht nur als gut organisierte Gruppe. Und du brauchst zwingend die Unterstützung einer starken Gewerkschaft, wie zum Beispiel der Unia.

Vier Beispiele für bessere Arbeitsbedingungen mit GAV:

Ohne GAV (Gesetz): kein nationaler Mindestlohn
Beispiel GAV Coop:

  • ohne Berufslehre: 4100 Franken
  • 2-jährige Berufslehre: 4150 Franken
  • 3-jährige Berufslehre: 4200 Franken

Ohne GAV (Gesetz): keine Regelung
Beispiel GAV Coop:

Angestellte mit Einkommen unter 4800 Franken erhalten monatlich bis zu 600 Franken pro Kind für die externe Kinderbetreuung.

Ohne GAV (Gesetz): zwei Wochen
Beispiele mit GAV:

  • GAV Coop: drei Wochen
  • GAV Migros: vier Wochen

Ohne GAV (Gesetz): keine Kontrolle der Arbeitsbedingungen
Mit GAV: paritätische Kontrollen über die Einhaltung des GAV/der Arbeitsbedingungen vorgesehen

Setze dich für deine Arbeitsbedingungen ein: Schliesse dich deiner regionalen Gewerkschaftsgruppe an. Mach auch mit!