Pflegende warnen: Personalmangel hat Konsequenzen für Bevölkerung

Am internationalen Tag der Pflege warnen die Pflegenden erneut vor den Konsequenzen der schwierigen Arbeitsbedingungen und des daraus resultierenden Personalmangels: Die Leidtragenden sind nicht nur die Pflegenden selbst, sondern insbesondere die Menschen, die auf eine gute Pflege angewiesen sind. Die Pflegenden machen deshalb erneut mit Kundgebungen und Aktionen auf den Notstand im Gesundheitswesen aufmerksam und fordern fünf Sofortmassnahmen. Sie sind auch bereit, am 14. Juni am Frauenstreik dafür weiterzukämpfen.

Heute ist der internationale Tag der Pflege. An diesem Tag sollten die Pflegenden eigentlich für ihre Arbeit und ihren Einsatz gewürdigt werden. Aber anstatt an Festivitäten teilzunehmen, sehen sich die Pflegenden erneut gezwungen, auf die Strasse zu gehen.

Bevölkerung trägt die Konsequenzen

Sie warnen: Wenn die Politiker:innen ihren Job nicht machen und die Pflegeinitiative nicht umsetzen, kann eine sichere Pflege nicht mehr erbracht werden. Ob in den Heimen oder den Spitälern: Die Konsequenzen der schwierigen Arbeitsbedingungen tragen vor allem die Menschen, die auf eine gute Pflege angewiesen sind. Bereits jetzt werden wegen des Personalmangels Abstriche bei der Körperpflege und gar tödliche Fehler gemacht, Bewohner:innen mit Medikamenten ruhiggestellt oder Betten in Pflegeheimen und Spitälern gesperrt.

Aktionen für fünf Sofortmassnahmen

Die Pflegenden machen heute deshalb in der ganzen Schweiz mit Trauermärschen, Kundgebungen und Walks of Care auf die Notlage im Gesundheitswesen aufmerksam und fordern, wie bereits an der grossen Pflegeaktion letzten November, die Umsetzung von fünf Sofortmassnahmen. Insbesondere fordern sie von den Politiker:innen auf allen Ebenen sofort genügend finanzielle Mittel, damit die Gesundheitsversorgung weiter aufrechterhalten werden kann.

Auf zum Frauenstreik 2023!

Die Versorgungskrise im Gesundheitswesen trifft die Frauen doppelt: Einerseits sind über 80 Prozent der professionellen Pflegenden Frauen, die versuchen für ihre Bewohner:innen und Patient:innen ihr Bestes zu geben – trotz widrigster Bedingungen. Andererseits ist die grosse Mehrheit der pflegenden Angehörigen ebenfalls weiblich. Wenn die professionelle Versorgung zusammenbricht, werden diese noch stärker belastet, weil sie noch mehr Pflege- und Betreuungsarbeit übernehmen müssen. Deshalb tragen wir am 14. Juni den Frauenstreik auch in die Pflege und fordern Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit!

Das Programm am 12. Mai

Internationaler Tag der Pflege – Vorwärts statt Rückwärts!