Praktika

Immer mehr Betriebe stellen Praktikantinnen und Praktikanten als billige Arbeitskräfte an. Dies betrifft Studienabgänger/innen und zunehmend auch Lehrstellensuchende.

Die Unia Jugend fordert für Praktika klare Leitplanken: So müssen sie einen Ausbildungszweck haben und fair entlöhnt werden. Eine Regelung im Arbeitsgesetz muss angestrebt werden.

Praktika vor der Lehre

Seit der Einführung des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (EFZ) sind Praktika als Voraussetzung für die Lehre nicht mehr vorgesehen. Trotzdem verlangen immer mehr Unternehmen ein Vorlehrpraktikum. Teilweise deckte die Unia regelrechte Konkurrenzsituationen auf: Betriebe stellten mehrere Praktikant/innen an, am Ende erhielt aber nur eine Person eine Lehrstelle. 

Duales Bildungssystem nicht aushöhlen

Die Stärke des dualen Bildungssystems der Schweiz ist, dass junge Berufsleute in der Lehre eine umfassende Berufsausbildung erhalten. Die Lernenden werden in ihrem Betrieb betreut und erhalten parallel dazu an den Schultagen das notwendige theoretische Wissen für den eidgenössisch anerkannten Lehrabschluss. Praktika bedrohen die seriöse Berufsausbildung der Jugendlichen. Dagegen wehrt sich die Unia Jugend. 

Stopp Ausbeutung im Praktikum!

Die Unia Jugend und die Juso Schweiz setzen sich gemeinsam für die Rechte von Praktikantinnen und Praktikanten ein. Mit einer Strassenaktion weisen sie darauf hin, dass unter dem Deckmantel von Praktika zunehmend junge Menschen ausgebeutet werden. Der Chef treibt seine Praktikantinnen und Praktikanten mit einer Peitsche durch die Berner Innenstadt. Das Bild, das Unia Jugend und Juso Schweiz anlässlich ihrer Strassenaktion zum Kampagnenstart inszenierten, mag zugespitzt sein. Im Kern zeigt es eine Realität, mit der viele junge Menschen heute konfrontiert sind.