Gegen Diskriminierung und Prekarisierung von Migrant:innen

Zwei Textbeiträge thematisieren die Diskriminierung von Migrant:innen

Warum sind Migrant:innen in der Schweiz überdurchschnittlich von Prekarisierung betroffen und vermehrt mit Erwerbsarmut konfrontiert? Unia-Vertreter:innen legen die häufigsten Gründe dar und zeigen gewerkschaftliche Strategien für den Kampf gegen Diskriminierung und Prekarisierung auf.

In zwei Beiträgen für Publikationen der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (Tangram) und der Eidgenössischen Migrationskommission (Terra Cognita) zeigen die Unia-Gewerkschafter:innen Hilmi Gashi und Marie Saulnier Bloch die vielfältigen Ursachen der Diskriminierung von Migrant:innen auf und erläutern gewerkschaftliche Handlungsperspektiven. Sie machen deutlich, dass die zunehmend prekäre Situation von Menschen ohne Schweizer Pass und die Mehrfachdiskriminierungen, denen sie ausgesetzt sind, zusammenhängen und sich gegenseitig bedingen.

Armut wird kriminalisiert

Die Strukturen der Schweiz begünstigen eine unterschiedliche Behandlung von Menschen mit und ohne Schweizer Pass. Die einen werden (zumindest teilweise) vor Armut geschützt, die anderen für ihre Armut kriminalisiert. Das ist diskriminierend und führt unter anderem dazu, dass Betroffene sich nicht trauen, sozialstaatliche Leistungen zu beanspruchen, aus Angst ihre Aufenthaltssicherheit in der Schweiz zu gefährden. Dies wiederum bringt sie auf dem Arbeitsmarkt in eine noch verletzlichere Position und macht sie anfälliger für Lohndumping. Aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist schwierig.

Diskriminierung auf verschiedenen Ebenen

Wie die beiden Beiträge belegen, findet Diskriminierung in der Schweiz auf institutioneller, gesellschaftlicher und individueller Ebene statt. Menschen, die davon betroffen sind, ziehen sich oft zurück und sind in der Gesellschaft nicht sichtbar. Es liegt in unserer kollektiven Verantwortung, gegen die anhaltende Diskriminierung zu kämpfen.