Gegen Mobbing und Belästigung im Gastgewerbe

Auch am Frauenstreik standen die Gastgewerbe-Angestellten für ihre Rechte ein.

Die Branchenkonferenz Gastgewerbe der Unia fordert entschlossene und konkrete Massnahmen gegen Mobbing und sexuelle Belästigung in der Branche.

Die Delegierten an der Unia-Branchenkonferenz des Gastgewerbes haben eine Resolution verabschiedet, in der sie Nulltoleranz gegenüber Mobbing und Belästigung fordern. Mit einer Kampagne sollen Betriebe, Mitarbeitende und Gäste für das Thema sensibilisiert werden.

Konkrete Massnahmen

In der Resolution schlagen die Beschäftigten konkrete Massnahmen vor, um einen Kulturwandel zu fördern. So könnte eine Charta erarbeitet werden, zu der sich die Betriebe bekennen. Die Ausbildung von Vorgesetzten soll einen stärkeren Fokus auf den Schutz der Beschäftigten erhalten. In den Betrieben sollte ein klares Vorgehen bei Mobbing und sexueller Belästigung festgelegt werden. Zudem sollten in der Branche Anlaufstellen geschaffen werden, an die sich Betroffene wenden können, um Hilfe zu erhalten.

Umfrage zeigt Missstände

Eine in diesem Frühjahr durchgeführte Umfrage der Unia bei Beschäftigten im Gastgewerbe zeigte dringlichen Handlungsbedarf auf: 42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf der Arbeit schon Opfer von Mobbing geworden sind, über ein Viertel hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Besonders problematisch: Nur knapp jede vierte Person, die Belästigung oder Mobbing ausgesetzt war, hat Unterstützung von ihrem oder ihrer Vorgesetzten erhalten. Gerade in diesem Bereich spielen die Sensibilisierung und ein Bekenntnis der Unternehmen zu Nulltoleranz eine wichtige Rolle.