Unia setzt sich gegen Menschenhandel ein

In einer Podiumsdiskussion erörterten Vertreter:innen der Gewerkschaft, der Arbeitgeber und der kantonalen Arbeitsinspektionen die wichtigsten Herausforderungen. (Fotograf: Eric Roset )

An einem Symposium der Unia haben Expert:innen, Gewerkschafter:innen und Vertreter:innen von Behörden und Arbeitgebern über Massnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel diskutiert. Die Unia fordert Massnahmen zur Sensibilisierung und nimmt die Arbeitgeber in die Pflicht.

Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung findet in der Schweiz jeden Tag statt, indem kriminelle Täter ihre Opfer durch Drohungen, Gewalt, Betrug und andere Mittel ausnutzen.

Hochkarätiges Symposium diskutiert Lösungsansätze

Auf Einladung der Unia fand heute ein Symposium zum Thema Menschenhandel statt. Expert:innen des Fedpol, des SECO, der Schweizer Plattform gegen Menschenhandel, der Parlamentarischen Gruppe «Menschenhandel» und ein Rechtsanwalt stellten ihre Perspektiven vor. In einer Podiumsdiskussion erörterten Vertreter:innen der Unia, des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, des Arbeitgeberverbands und der Genfer Arbeitsinspektion die wichtigsten Herausforderungen.

Sensibilisierung im Fokus

Der Bundesrat billigte im Dezember den 3. Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel, bei dem Arbeitgeber und Gewerkschaften ihre Mitarbeit bei der Sensibilisierung zugesagt haben. Im Rahmen der Schweizer Aktionswochen gegen Menschenhandel hat die Unia heute eine neue Broschüre mit Indikatoren und bewährten Praktiken veröffentlicht.

Best practices zum Schutz der Beschäftigten

In der Publikation der Unia werden bewährte Praktiken skizziert, mit denen das Risiko der Ausbeutung von Opfern von Menschenhandel verringert werden kann. Dazu gehören schriftliche Arbeitsverträge, die Überwachung der Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen, regelmässige Lohnzahlungen, gleiche Arbeitsbedingungen unabhängig vom Aufenthaltsstatus und die Einhaltung von Gesundheitsschutzbestimmungen.

Arbeitgeber in der Pflicht

Die Unia appelliert an Arbeitgeber, sicherzustellen, dass ihre Betriebe und Lieferketten die gesetzlichen Standards erfüllen und soziale Verpflichtungen wahrnehmen. Diese Verantwortung erstreckt sich auch auf Subunternehmer, deren Strukturen oft undurchsichtig sind.